21.04.2017 09:00
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Fielmann: Wozu die ganze Aufregung?

Deutschlands größte Optikerkette Fielmann hatte Anleger im Oktober 2016 mit einer Gewinnwarnung geschockt. Die Fielmann-Aktie stürzte regelrecht ab. Inzwischen hat sich der Kurs jedoch erholt. Bleibt die Frage, ob negative Überraschungen von nun an ausbleiben werden.

Nicolai Tietze

Statt eines leicht steigenden Vorsteuergewinns hatte das MDAX-Unternehmen für das Gesamtjahr 2016 lediglich ein leicht unter dem Vorjahresniveau liegendes Ergebnis vor Steuern in Aussicht gestellt. Solche Töne waren Anleger von dem erfolgsverwöhnten Konzern nicht gewohnt. Umso deutlicher fielen die Kursreaktionen aus. Nur wenige Monate danach scheint jedoch alles vergeben und vergessen zu sein. Die Fielmann-Aktie befindet sich sogar auf Rekordjagd. Sie setzte ihre langfristige Kursrallye nach einer kurzen Unterbrechung fort.
 
Zu dem erneuten Stimmungsumschwung hat Fielmann einen großen Beitrag geleistet. Mit einem starken Schlussspurt wurde der Vorsteuergewinn 2016 im Vorjahresvergleich doch noch gesteigert. Laut Unternehmensangaben vom 23. Februar 2017 liegt das Vorsteuerergebnis bei 241 Mio. Euro, nach 240,1 Mio. Euro im Vorjahr. Fielmann erhöhte seinen Absatz um 2,3 Prozent auf 8,0 Millionen Brillen. Zudem setzt Fielmann seine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik fort. Die Dividende soll von 1,75 Euro je Aktie in 2015 auf 1,80 Euro ansteigen.
 
Außerdem ist Fielmann zuversichtlich, auch im laufenden Geschäftsjahr seine Marktanteile auszuweiten. Dazu wird die Expansion im In- und Ausland vorangetrieben. Besonders erfreut zeigte sich das Management rund um den Vorstandsvorsitzenden und Firmengründer Günther Fielmann über die Entwicklung in Italien. Dabei soll der heute 77 Jahre alte Firmenpatriarch den Wachstumskurs des Unternehmens weiter mitverfolgen und die Leitung später seinem Sohn übergeben.
 
Während an der Unternehmensspitze alles klar zu scheint, dürften sich Anleger fragen, ob sie von nun an von negativen Überraschungen verschont bleiben. E-Commerce gilt in vielen Fällen als der Sargnagel für den stationären Handel. Wenn es jedoch darum geht, Brillen zu verkaufen, haben die Händler vor Ort einige Vorteile. Kunden können beispielsweise die Brillen probieren. Außerdem ist die fachkundige und persönliche Beratung bei so etwas Wichtigem wie dem Augenlicht ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Zumal sich Fielmann selbst ebenfalls mit dem Thema Online-Handel beschäftigt, um nicht eines Tages völlig unvorbereitet vor einer abrupten Änderung des Kundenverhaltens zu stehen.
 
Die Fielmann-Aktie hat zuletzt jedoch ein rasantes Tempo an den Tag gelegt. Dadurch könnte so manchem Anleger angst und bange werden. Schließlich schossen die Anteilsscheine kurz vor dem jüngsten Absturz infolge der Gewinnwarnung auf eine neues Allzeithoch. Darüber hinaus war die Fielmann-Aktie selbst vor den jüngsten Kurssteigerungen mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis alles andere als günstig. Die Bewertung ist nun nicht attraktiver geworden. Für Neueinsteiger stellt sich damit die Frage nach der Fallhöhe.
 
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Fielmann-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DL9V9B) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,87, die Knock-Out-Schwelle bei 58,25 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DL7QXZ, aktueller Hebel 3,66; Knock-Out-Schwelle bei 88,60 Euro) auf fallende Kurse der Fielmann-Aktie setzen.
 
Stand: 20.04.2017
 

 

Quelle

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