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Neue Regeln für die EZB?
Unterschiedlicher könnte derzeit die Geldpolitik zwischen den USA und Europa nicht ausfallen. Das liegt an den verschiedenen Wirtschaftszyklen und könnte eine erneute Dollarstärke zur Folge haben. Dazu trägt möglicherweise auch bald eine neue EZB-Regel bei.
Robuste US-Wirtschaft
Während hierzulande die Wirtschaft noch schwächelt, reiht sich in den USA eine starke Wirtschaftskennziffer an die nächste. Gestern war es der Philly-Fed-Index, der die Industrieaktivitäten im Raum Philadelphia misst, der auf das höchste Niveau seit 1984 geklettert ist. Die Kursrally an den US-Börsen wird also anhand der zuletzt starken Wirtschaftsdaten untermauert. Daher rechnen immer mehr Anleger mit einer schnellen Leitzinsanhebung, möglicherweise schon im März, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hierfür noch bei unter 50 Prozent liegt. An Leitzinserhöhungen in der Euro-Zone ist noch lange nicht zu denken. Erst gestern hat die europäische Zentralbank (EZB) ihr jüngstes Sitzungsprotokoll gestern veröffentlicht und vorgeschlagen, ihr Anleihenkaufprogramm zu ändern.
EZB will Spielregeln verändern
Dabei sind nicht die zu investierenden Summen gemeint, sondern die zu erwerbenden Anleihen. Sie sollen anders aufgeteilt werden, nicht mehr nur nach dem bestehenden Kapitalschlüssel, der sich nach dem Anteil der einzelnen Länder an der EZB bemisst. Der bisherigen Regel folgend hat die EZB meist Bundesanleihen gekauft, die nun knapp werden und überwiegend im Minus notieren. Vor allem das Angebot an langlaufende Bundesanleihen wird für die EZB rar, weshalb die Zinskurve steiler geworden ist, also die langfristigen Renditen schneller ansteigen beziehungsweise langsamer fallen als die kurzfristigen. Daher möchte die EZB nun mehr Anleihen aus südeuropäischen Ländern wie Italien, Portugal oder Spanien aufnehmen. Ein solcher Schritt dürfte die Renditen von Bundesanleihen und Anleihen aus den Peripherieländern weiter angleichen. Gleichzeitig könnte das eine weitere Euro-Schwäche zur Folge haben, da die Renditen im Euroraum sinken. Die Renditedifferenz zwischen zehnjährigen europäischen und US-Staatsanleihen, die ohnehin auf einem hohen historischen Niveau liegt, dürfte zunehmen. Sollte die US-Wirtschaft ihr aktuelles Tempo allerdings nicht halten können, würde sich wohl auch die Zinsdifferenz wieder beruhigen und den Euro stützen.
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