30.09.2016 09:30
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Zinsen weekly: Renditen trotz guter Datenveröffentlichungen wieder im Rückwärtsgang

Die Renditen haben in den vergangenen Tagen wieder Federn lassen müssen. Zehnjährige Bunds fielen um 8 bp auf -0,13% und die Pendants aus den USA rentieren derzeit bei 1,58%. Dies liegt vor allem daran, dass die Fed in der vergangenen Woche keine Leitzinsanhebung wagte und zugleich den Ausblick auf Konjunktur und Inflation nach unten anpasste.

Die Veröffentlichungen fundamentaler Daten und Stimmungsindikatoren lieferten eher Munition für steigende Zinsen. So überraschten in den USA u.a. die Daten zu den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter sowie das Konsumentenvertrauen des Conference Board. Die Auftragseingänge sind  im August stabil geblieben, während die Mehrheit der Marktteilnehmer einen Rückgang erwartet hatte. Bei letzterem ging der Wert nicht  wie erwartet leicht zurück, sondern stieg sogar um drei Punkte an. Damit dürfte der US-Konsument eine Stütze für das Wachstum bleiben.

Auf dieser Seite des Atlantiks gab der ifo-Geschäftsklimaindex Grund zur Freude. Die Stimmung im gewerblichen Sektor stieg im September saisonbereinigt überraschend auf 109,5 Punkte an (+3,5 Punkte). Die Unternehmen blicken damit deutlich optimistischer in Richtung Jahresende. Verantwortlich für den starken Anstieg waren vor allem verbesserte Geschäftserwartungen, aber auch die Einschätzung der Geschäftslage hat sich spürbar verbessert. Zudem setzt sich die Rückkehr des Optimismus auch bei den einheimischen Exporten fort. Die ifo-Exporterwartungen stiegen im September deutlich von 4,8 auf 8,6 Punkte an, was auf frische Impulse aus dem Ausland hoffen lässt.

Auch die Umfrageergebnisse nach dem ersten Fernsehduell zwischen den beiden US-Präsidentschaftsanwärtern, Clinton und Trump, gaben den Renditen keinen nachhaltigen Auftrieb. Aus den Umfragedaten ist zu lesen, dass die Demokratin Clinton mehrheitlich als Siegerin gesehen wird.

Wenige Impulse lieferten weiterhin die mit Spannung erwarteten Aussagen der Fed-Chefin Janet Yellen vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses. Sie erneuerte ihre Aussage, dass es keinen festgelegten Zeitplan für Zinserhöhungen gibt. Damit hielt sie theoretisch die Option offen, dass es auch bei der Fed-Sitzung im November eine Zinserhöhung geben könnte. Allerdings gilt dies, unmittelbar vor den US-Präsidentschaftswahlen, gemeinhin als ausgeschlossen.

In der kommenden Woche stehen wichtige Stimmungsindikatoren u.a. die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone und die Mitgliedsländer zur Veröffentlichung an. Fallen diese ähnlich gut aus wie der ifo-Geschäftsklimaindex, dürfte dies Munition für einen Anstieg der Renditen liefern.


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