23.09.2016 10:30
Anzeige

Aktien weekly: Märkte erholen sich nach turbulenten Wochen. BoJ und Fed helfen aus

Von der Schockwelle der letzten Wochen konnte sich der DAX in dieser Woche leicht erholen. Nachdem der Index im Vergleich zum Anfang des Monats zeitweise Verluste von über 4% hinnehmen musste, steht in dieser Woche unter dem Strich ein Zuwachs von 2,1%, was einem Kurs von derzeit 10654 Punkten entspricht. Während der Eurostoxx in dieser Woche einen ähnlichen Rebound verzeichnete wie der DAX, bewegte sich der S&P in den letzten Tagen vor der Fed-Sitzung praktisch gar nicht mehr. Noch vor zwei Wochen hatten „hawkishe“ Äußerungen von Fed-Offiziellen die aus Fed Funds-Futures abgeleitete Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung auf über 30% gebracht. In den letzten zwei Wochen sind gleichzeitig die Volatilität an den Aktienmärkten (der VIX kletterte von 11,5 zeitweilig auf ein Niveau von 18,4) und die Renditen auf Staatsanleihen deutlich angestiegen. Mit dem in den Monaten nach dem Brexit-Votum vorherrschenden Marktumfeld niedriger Volatilität an den Aktienmärkten und historisch niedrigen Schwankungen an den Rentenmärkten ist es nun vorüber. Die Mischung aus steigender Risikoaversion und höheren Renditen sicherer Anleihen ließ die Aktienkurse deutlich fallen. Entlastung erhielten die Aktienmärkte zum Ende der Berichtswoche von der Wirtschaftspolitik. Die Bank of Japan kündigte eine Anpassung ihrer Geldpolitik an, der zufolge nicht mehr Mengenziele beim Aufkauf von Staatsanleihen ausgegeben werden, sondern das Zinsniveau auf langfristige Papiere anvisiert und die Zinsstrukturkurve stärker berücksichtigt wird. Die Fed hat am Mittwoch das Zinsniveau nicht erhöht, die Aktienmärkte dankten es mit weiteren Kurssprüngen. Die Erholung an den Aktienmärkten geht daher auch am Donnerstag weiter. Im Vergleich zum Niveau vor zwei Wochen liegt der DAX aber noch 0,9% im Minus, der Eurostoxx 50 ist um 1,4% gefallen und der S&P 500 um 1,1%.

Eine Mehrheit der DAX-Unternehmen verzeichnete in den letzten Wochen Kursverluste, allerdings war das Gros der starken Rückgänge nicht zuletzt von einzelnen Werten getrieben. Die Grafik unten zeigt die Gewinner und Verlierer der vergleichsweise turbulenten letzten beiden Wochen. Die Aktie der Deutschen Bank etwa sank im Zuge der 14 Milliarden Dollar schweren Vergleichsforderung des US-Justizministeriums im Hypothekenstreit um insgesamt knapp 15%. Die Aktie von EON verlor im gleichen Zeitraum 10% - viele Anleger erwarten eine baldige Kapitalerhöhung. Andere Werte konnten die turbulenten Wochen hingegen ganz ohne Verluste überstehen. SAP etwa, das DAX-Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung, legte 1,7% zu, Adidas und die Münchner Rück legten sogar jeweils um über 3% zu. Diese Einzelwerte trugen entscheidend dazu bei, dass der DAX nicht noch stärker abrutschte.

In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob die Finanzmärkte nun in einem neuen Regime mit höheren Renditen an den Renten- und höherer Volatilität an den Aktienmärkten verbleiben oder wieder in das Umfeld der Wochen nach dem Brexit-Votum zurückkehren. Die Unsicherheit über die US-Konjunktur, der Zeitpunkt des nächsten Zinsschrittes der Fed und das weitere Vorgehen der EZB bleiben jedenfalls bestehen.

Hier können Sie das "Wochenbarometer" mit aktuellen News zu den Kapitalmärkten und weitere Research-Publikationen herunterladen.
 

Quelle

Als "Bank für Unternehmer" konzentriert sich die HSH Nordbank auf die Zielgruppe des gehobenen deutschen Mittelstands sowie deren Inhaber. Für diese Kunden will die Bank bevorzugter Ansprechpartner in allen finanziellen Belangen sein – im Geschäftlichen wie im Privaten.

Weitere Nachrichten
HSH Nordbank
07.02.2019 18:20
Ein geordneter Machtwechsel in Venezuela würde das Anliegen der OPEC, die Preise zu stabilisieren, unterminieren, glaubt Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der HSH Nordbank. ...
07.02.2019 18:00
Das Austauschverhältnis EUR/USD hat eine bewegte Woche hinter sich. Nach der EZB-Zinssitzung vom vergangenen Donnerstag (24.01.) verlor der Euro erst einmal etwas an Wert ge ...
07.02.2019 17:35
Die Fed-Sitzung von gestern (30.01.) hat an den Zinsmärkten deutliche Reaktionen hervorgerufen. Die Renditen gaben über die gesamte Zinsstruktur nach. Notenbankchef Jerome P ...