17.02.2017 08:50
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Aktien weekly: Rückkehr der Euphorie: S&P 500 auf Allzeithoch

An den Aktienmärkten ging es in dieser Woche wieder etwas stärker bergauf. Dem DAX gelang ein Wachstum von knapp 1,6 % im Vergleich zur Vorwoche und notierte zuletzt bei 11757 Punkten. Der S&P 500 legte 2,3 % zu und liegt gegenwärtig mit 2349 Punkten auf einem neuen Rekordhoch. Der Eurostoxx gewann 1,9 % im Vergleich zur Vorwoche und erreichte 2349 Punkte. Ein Grund für die Zuwächse in allen Indizes ist der derzeit vorherrschende Optimismus vor allem bezüglich der Konjunktur in den USA. US-Notenbank-Chefin Janet Yellen sprach am Dienstag im US-Senat, wo sie ei-ne Zinserhöhung bereits im März ins Spiel brachte und auch über den Abbau der Bilanzsumme des Notenbanksystems nachdachte. Sie betonte ebenfalls, dass die Fed nicht auf die endgültigen fiskalpolitischen Pläne der neuen US-Regierung warten müsse, um mit dem Zinserhöhungskurs fortzufahren.

 

Die Finanzmärkte hatten bisher nicht mit einer Zinserhöhung vor Juni dieses Jahres gerechnet. Nun scheint eine Anpassung schon auf der nächsten Sitzung – im März – möglich. Die aus den Fed- Funds-Futures abgeleitete Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung im März stieg in dieser Woche – auch auf Basis des CPI-Inflationsanstiegs auf 2,5 % im Januar –von 24 % auf 42 %. Die Aktienmärkte, die in der Tendenz unter höheren Zinsen leiden, schienen sich aber über das Signal zu freuen: Die Konjunktur läuft offenbar besser als noch zum Ende des letzten Jahres erwartet. In der letzten Woche hatte US-Präsident Donald Trump bereits angekündigt, in den nächsten zwei bis drei Wochen einen „phänomenalen“ Steuer-Plan zu veröffentlichen, was den Aktienmärkten bereits merklich auf die Beine geholfen hatte.

 

Die Grafik unten zeigt die Entwicklung verschiedener Sektoren im S&P 500 im Vergleich zur Vorwoche. Große Teile des Kursanstiegs in den letzten Tagen basiert auf starken Zuwächsen in der zweitgrößten Untergruppe, dem Finanzsektor. Dieser hat in den letzten fünf Handelstagen beinahe 5 % gewonnen. Ein Grund dürften hier die letzten Inflationsanstiege in Verbindung mit der optimistischen Haltung der Fed- Chefin gewesen sein. Beides spricht für steigende Zinsen, wodurch vor allem die Ban-ken ihre in den letzten Jahren geschwundene Gewinnmarge beim klassischen Kreditgeschäft erhöhen könnten. Der Finanzsektor hat seit der Wahl Donald Trumps mittlerweile über 20 % Kurszuwächse verbucht – überraschend, wenn man bedenkt, dass Trump die „Wall Street“ im Wahlkampf noch bekämpfen wollte. Seit der Nominierung vieler ehemaliger Vertreter der Finanzbranche in den engsten Berater- und Kabinettskreis des neuen Präsidenten erscheint ein Kampf gegen die Banken aber nicht mehr wahrscheinlich. Im Gegenteil wurden bereits erste Maßnahmen eingeleitet, die Teile der Finanzmarktregulierung zurückdrehen sollen.

 

In Bezug auf das Verhältnis zu Griechenland und den Verhandlungen um die Auszahlung einer weiteren Tranche des Hilfspakets ist vor allem in der Eurozone auf die Eurogruppensitzung am 20.02. zu achten. Sollten sich die Verhandlungen als besonders zäh herausstellen oder es zu einer Eskalation kommen, bestünde hier ein Risiko, das derzeit an den Aktienmärkten weitestgehend ignoriert wurde.

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