18.05.2018 10:45
Anzeige

Der späte Zyklus


Es ist zweifellos nicht einfach, sich von den brandaktuellen politischen Risikothemen in der Konjunktur- und Marktbetrachtung zu lösen. Zu präsent und beunruhigend sind die Entscheidungen von US-Präsident Trump bezüglich neuer Strafzölle und jetzt auch noch bezüglich des Ausstiegs der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran. Der Rohölpreis hat schon deutlich zugelegt, und die Sicherheitslage im Nahen Osten erfährt einen herben Rückschlag. Die Risiken daraus sind offenkundig, aber dominierend für unser Makrobild sind sie (noch) nicht.

  

Nach wie vor sind wir überzeugt davon, dass vor allem die Notenbanken im Fokus stehen, wenn wir die Kapitalmarktperspektiven für die kommenden Quartale betrachten. Letztendlich geht es um die Inflationsentwicklung, das Erreichen von Inflationszielen und den Ausstieg aus der ultra-expansiven Geldpolitik, also konkret: Wie schnell und wie hoch geht der Zinsanstieg? Diese Frage ist ob des schon lange andauernden Aufschwungs alles andere als trivial. Zusätzlich erschwert wird die Antwort durch die Tatsache, dass die Inflationsraten in dieser späten Zyklusphase eigentlich schon viel höher sein müssten, wenn man bedenkt, dass die Arbeitslosenquoten u.a. in Deutschland und in den USA extrem niedrig sind. Die Preisentwicklungen sind bislang indes auffällig unauffällig. Die amerikanische Notenbank Fed sieht die US-Inflationsraten immerhin schon mehr oder weniger im Zielbereich. Ein leichtes Überschießen wird sie wohl hinnehmen und damit zu keiner Verschärfung ihres Zinserhöhungspfades ansetzen. Zwar tut dieser geldpolitische Kurs in den USA der Konjunktur nicht sehr weh, aber in diesem späten Zyklus werden die Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts dennoch eine Mäßigung erleben. Ob sich die konjunkturelle Abschwächung in den nächsten ein oder zwei Jahren wie die Vorstufe einer Rezession anfühlen wird, beeinflusst die Märkte sicherlich. Für Volatilität ist insofern gesorgt.

 

Mehrheitlich sprechen unserer Einschätzung nach die makroökonomischen Rahmenbedingen für eine Fortsetzung des Aufschwungs. In Deutschland interpretieren wir die weitgehend enttäuschenden Konjunkturdaten im ersten Quartal als Ausrutscher. Die Auslastung bei den Unternehmen mit lauten Hinweisen auf Engpässe bei Personal und Kapazitäten weisen auf eine solide Nachfrage hin.

Schlussendlich erleben wir eine Phase an den Finanzmärkte, in der angesichts von konjunkturellen Unsicherheiten, politischen Risiken und gelassen wirkenden Notenbanken keine Inflationshysterie aufkommt. So haben sich zuletzt die Aktienmärkte erholt und die Rentenmärkte beruhigt. Die politische Nachrichtenlage ist freilich kaum besser geworden, was uns vorsichtig macht, die finale Entwarnung für die im Februar begonnene Korrekturphase an den Märkten auszurufen. Immerhin geben wir dem späten Zyklus die Chance, im späteren Jahresverlauf einem konstruktiven Kapitalmarktumfeld wieder hinreichend Raum zu geben.

 

Hier können Sie das vollständige Dokument herunterladen.


Disclaimer: Diese Darstellungen inklusive Einschätzungen wurden von der DekaBank nur zum Zwecke der Information des jeweiligen Empfängers erstellt. Die Informationen stellen weder ein Angebot, eine Einladung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Finanzinstrumenten noch eine Empfehlung zum Erwerb dar. Die Informationen oder Dokumente sind nicht als Grundlage für irgendeine vertragliche oder anderweitige Verpflichtung gedacht. Sie ersetzen keine (Rechts- und / oder Steuer-) Beratung. Auch die Übersendung dieser Darstellungen stellt keine derartige beschriebene Beratung dar. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Die hier abgegebenen Einschätzungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen und stammen aus oder beruhen (teilweise) auf von uns als vertrauenswürdig erachteten, aber von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen. Eine Haftung für die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der gemachten Angaben und Einschätzungen, einschließlich der rechtlichen Ausführungen, ist ausgeschlossen. Die enthaltenen Meinungsaussagen geben die aktuellen Einschätzungen der DekaBank zum Zeitpunkt der Erstellung wieder, die sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern können. Jeder Empfänger sollte eine eigene unabhängige Beurteilung, eine eigene Einschätzung und Entscheidung vornehmen. Insbesondere wird jeder Empfänger aufgefordert, eine unabhängige Prüfung vorzunehmen und/oder sich unabhängig fachlich beraten zu lassen und seine eigenen Schlussfolgerungen im Hinblick auf wirtschaftliche Vorteile und Risiken unter Berücksichtigung der rechtlichen, regulatorischen, finanziellen, steuerlichen und bilanziellen Aspekte zu ziehen. Sollten Kurse/Preise genannt sein, sind diese freibleibend und dienen nicht als Indikation handelbarer Kurse/Preise. Bitte beachten Sie: Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Diese Information inklusive Einschätzungen dürfen weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch die DekaBank vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

DekaBank Deutsche Girozentrale
Mainzer Landstraße 16
60325 Frankfurt

Quelle

Die DekaBank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen-Finanzgruppe. Als zentraler Dienstleister bündelt sie Kompetenzen in Asset Management und Bankgeschäft - als Vermögensverwalter, Finanzierer, Emittent, Strukturierer und Depotbank.

Weitere Nachrichten
Deka-Gruppe
29.04.2024 09:51
Autor: Charlotte Neugebauer Werbung. Neulich fuhr neben mir ein VW-Käfer auf der Autobahn. Da schlägt mein Herz gleich ein bisschen schneller. Ich finde ja, der Käfer ist und bleibt ein wirklich ...
22.04.2024 09:31
Autor: Charlotte Neugebauer Werbung. Wussten Sie, dass Fresenius seine Wurzeln in Frankfurt hat? Die Geschichte des Unternehmens begann tatsächlich ganz in der Nähe von meinem Büro, als Dr. Edua ...
15.04.2024 12:40
Autor: Charlotte Neugebauer Werbung. Ich bin total gerne am Flughafen, Sie auch? Ich mag diese Mischung aus Nervosität und freudiger Erwartung, die sich auf einen überträgt, wenn man so durch de ...