26.08.2016 09:30
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Devisen weekly: Gespanntes Warten auf Yellen, Euro-Konjunktur weiterhin stabil.

Der EUR/USD beendete die Berichtswoche kaum verändert bei 1,127. Die am Dienstag veröffentlichten PMI-Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone (August) trafen die Erwartungen des Marktes und vermochten daher keine Impulse zu setzen. Mit 51,8 Zählern lag der Wert für die europäische Industrie weiter im leicht expansiven Bereich. Deutlich besser schlug sich einmal mehr Deutschland mit 53,6 Zählern. Nach Stagnation in Q2 deutet der französische Wert von 48,5 auf wenig Besserung im dritten Quartal hin. Aus den USA werden erst nächste Woche eine Reihe potentiell marktbeeinflussender Konjunkturindikatoren, wie dem ISM-Index und der ADP Employment Report, erwartet. Innerhalb der US-Notenbank mehren sich die Stimmen für eine baldige Zinsanhebung. John Williams, Chef des Fed-Ablegers in San Francisco, sagte diese Woche, angesichts der Stärke der amerikanischen Wirtschaft seien zügige Zinsschritte sinnvoll. Erneut bekräftigte auch der New Yorker Fed Chef William Dudley die Möglichkeit einer Zinserhöhung zur Sitzung am 21. September. Mehr Hinweise erhoffen sich die Marktteilnehmer durch die Rede der Fed Präsidentin Yellen am morgigen Freitag in Jackson Hole.

EUR/GBP konnte sich vergangene Woche stabilisieren und notiert derzeit bei 0,853, was einer Aufwertung des Pfunds von 1,6% im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Auftrieb erhielt das Pfund durch gute Stimmungsdaten aus dem britischen Exportsektor, der stark von der Pfundabwertung der vergangenen Monate profitiert. Gleichzeitig rückt die September-EZB-Sitzung, bei der weitere expansive Maßnahmen beschlossen werden könnten, in den Fokus der Märkte. Verstärkt wurden die Spekulationen auf eine Zinssenkung oder eine Verlängerung des QE-Programms durch die Ankündigung des EZB-Direktoriumsmitglieds Coeuré bei ausbleibenden Strukturreformen und fiskalpolitischen Maßnahmen der Eurostaaten auch weiterhin mit expansiver Geldpolitik in die Bresche zu springen. Die Wirtschaft in der Eurozone zeigt sich derweil weiterhin unbeeindruckt vom beschlossenen Brexit, wie die weiterhin stabilen PMI-Einkaufsmanagerindizes belegen. Aufschluss über die zukünftige EZB-Politik könnte das Zentralbankertreffen in Jackson Hole am 25. bis 27.8. bringen.

USD/JPY bewegte sich im Wochenvergleich kaum. Das Währungspaar notiert aktuell bei 100,4. Datenseitig zeigten sich die Anleger von mäßigen vorläufigen PMI-Daten für das verarbeitende Gewerbe enttäuscht. Zwar konnte der Wert um 0,3 Punkte ansteigen, befindet sich aber mit 49,6 Punkten noch immer unterhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Morgen werden die aktuellen Zahlen zur Verbraucherpreisentwicklung veröffentlicht. Diese dürften im Monat Juli bei -0,4% liegen. Damit sollte der Druck auf die BOJ steigen, die expansiven geldpolitischen Maßnahmen auszuweiten. Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine weitere Seitwärtsbewegung von USD/JPY.

Seit Mitte Juni wird der EUR/CHF nun in einem Band zwischen 1,08 EUR/CHF und 1,09 EUR/CHF gehandelt. Noch immer stützt die SNB beständig durch Fremdwährungskäufe den Kurs der schweizer Währung. Letzte Woche intervenierte die Notenbank mit rund 1,5 Mrd. CHF am Devisenmarkt und damit in ähnlicher Höhe wie in den Wochen zuvor. Ein Fünftel der 635 Mrd. CHF umfassenden Fremdwährungsreserven hält die SNB mittlerweile in Aktien. Nachhaltige Kursausbrüche sind nur dann zu erwarten, wenn die Schweizerische Notenbank ihre Devisenmarktstrategie ändert.

 



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