Es erforderte zuletzt starke Nerven, einen Blick auf den Goldpreis-Chart zu werfen.
Seit Anfang Juni befand sich das Edelmetall auf dem Rückzug, zuletzt standen aber
auch die mittelfristigen Perspektiven auf dem Prüfstand. So testet der Goldpreis das
wichtige Unterstützungscluster aus dem Aufwärtstrend seit Ende 2016 (akt. bei 1.245
USD) und der 200-Tages-Linie (akt. bei 1.235 USD) auf Herz und Nieren. Bisher konnte
ein Rutsch unter die Marken verhindert werden. Erfolgt aber doch noch ein Bruch der
angeführten Marken, ist das Ende des o. g. Aufwärtstrends besiegelt. Der nächste markante
Halt ist dann das jüngste Tief vom Mai 2017 bei 1.214 USD. Muss auch diese Unterstützung
preisgegeben werden, wäre eine beachtliche Toppformation mit einem kalkulatorischen
Abschlagspotential von gut 80 USD besiegelt, die weiteren Kursverlusten den Weg ebnen
dürfte. Die technischen Indikatoren untermauern die Brisanz der aktuellen Ausgangslage,
denn Stochastik und MACD weisen auf Tagesbasis Verkaufssignale auf. Einziger Hoffnungsschimmer:
Der Oszillator notiert bereits in der Nähe des überverkauften Bereichs und hat nicht
mehr allzu viel Spielraum, um weitere Kursverluste zu begleiten. Können die Gold-Bullen
das Ruder im entscheidenden Moment noch einmal herumreißen, ist die nächste Herausforderung
der Sprung über den Abwärtstrend seit Mitte 2016 (akt. bei 1.270 USD). |