18.08.2017 12:30
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Devisen weekly: Schlechte UK-Konjunkturdaten belasten das Pfund

EUR/USD notiert aktuell bei 1,1759 und nahm damit im Vergleich zur Vorberichtswoche um 0,3 % zu. Am Dienstag stärkten positive US-Konjunkturdaten, u.a. Einzelhandelsumsätze (0,6 % MoM; Bloomberg-Konsens: 0,4 %) den US-Dollar gegenüber dem Euro. Danach setzte wieder eine leichte Abwärtsbewegung ein. Der Euro scheint gegenüber dem US-Dollar ein neues Terrain oberhalb der 1,17-Marke gefunden zu haben. Trotz verschiedenster Einflüsse, z.B. Zuspitzung des Konfliktes mit Nordkorea, notiert die Gemeinschaftswährung nun schon seit mehr als einem Monat über dieser Marke. Anleger vertrauen auf die nachhaltige wirtschaftliche Erholung in der Eurozone. Zuletzt wurde der US-Dollar zusätzlich durch die FOMC-Minutes geschwächt. Es herrschte Uneinigkeit unter den Notenbankern zur weiteren Entwicklung der Inflationsrate in den USA. Einige Notenbanker befürchten, dass die relativ niedrige Inflationsrate ein Ausdruck von strukturellen Problemen in der US-Wirtschaft sei. Andere jedoch sehen die Teuerungsrate unterhalb der 2%-Marke nur als vorübergehend an. Auch hielt sich die Fed mit konkreten Ankündigungen zur weiteren Straffung ihrer Geldpolitik zurück. In der kommenden Berichtswoche ist vor allem auf die Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone am Mittwoch zu achten. Wichtig könnte für das Währungspaar auch das Treffen der Notenbankchefs in Jackson Hole werden.

EUR/GBP konnte in der vergangenen Berichtswoche wieder zulegen und notiert zur Stunde bei 0,9128. Das Währungspaar stand in dieser Woche unter dem Einfluss zahlreicher Konjunkturdaten. So fiel auf britischer Seite die Handelsbilanz für den Juni mit -4,5 Mrd. Pfund deutlich schlechter aus als erwartet (-2,5 Mrd. Pfund), wodurch das Pfund abwertete. Außerdem befand sich die Inflationsrate im Juli zwar mit 2,6 % auf einen relativ hohen Niveau, doch im Vorfeld waren die Erwartungen noch höher gewesen (15.08.). Die Zinstauben der letzten BoE-Zinssitzung sollten sich dennoch bestätigt fühlen, den Zins in naher Zukunft bei 0,25 % zu belassen, da einerseits die Löhne nicht schnell genug ansteigen und andererseits das Wirtschaftswachstum zuletzt schwächelte (0,3 %, Q2, QoQ). Daher könnte das Pfund weiterhin unter Druck stehen. Der europäischen Einheitswährung könnte einzig die Teuerungsrate belasten, zumal ein aufwertender Euro deflationäre Kräfte mit sich bringt. Außerdem steht das jährliche Treffen der Notenbanker in Jackson Hole an (24.08.). Dabei achten die Marktteilnehmer besonders darauf, wie sich EZB-Chef  Mario Draghi zur schwachen Inflationsrate in der Eurozone (1,3 %, Juli YoY) sowie zur Eurostärke äußern wird.

USD/JPY notiert derweil bei 109,97 und bleibt damit zur Vorwoche unverändert. Insgesamt nahmen die Risk-Off Bewegungen diese Woche ab, da Donald Trump seinen Fokus auf die Krawalle in Charlottesville richtete und die Angst um eine Nordkorea Eskalation abnahm. Daher konnte selbst ein starkes japanisches BIP-Wachstum im 2ten Quartal (1 %, Bloomberg-Konsens: 0,6 %, QoQ) eine Abwertung des Yens nicht verhindern. Darüber hinaus schwächelte der Dollar wegen der dovishen Fed-Minutes. Nächste Woche könnte das Zusammentreffen der Notenbankchefs in Jackson Hole neue Hinweise über eine Normalisierung der Bilanzsumme liefern (24.08.).


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