Euro: Rückblick 2018
Der Euro war keine "Weichwährung" im vergangenen Jahr. Dies zeigt der Blick auf den handelsgewichteten Euro-Wechselkurs. Die Abwertung des Euro im vergangenen Jahr beträgt weniger als ein Prozent. Allerdings waren die Entwicklungen gegenüber den im handelsgewichteten Wechselkurs enthaltenen Einzelwährungen sehr heterogen.
Eine klare Niederlage gab es für den Euro gegenüber dem US-Dollar. Zum Jahresauftakt lag der EUR-USD Wechselkurs bei 1,20 und bis zum Jahresende ist er auf 1,14 gefallen. Der deutliche Wachstumsvorteil der USA im Vergleich zum Euroraum und die starke Ausweitung des US-Zinsvorsprungs waren wichtige Einflussfaktoren. Im November 2018 erreichte der Zinsunterschied zwischen US-Treasuries und Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit fast 280 Basispunkte. Ebenfalls schwach im vergangenen Jahr war der Euro gegenüber dem japanischen Yen (-6 %) und dem Schweizer Franken (-4 %).
Als Sieger verließ der Euro das Jahr 2018 gegenüber dem britischen Pfund. Die Wirren um den Brexit haben das Pfund auch im vergangenen Jahr nachhaltig belastet. Der Euro konnte mehr als 2 % gegenüber dem Pfund zulegen. Weitere Wertzuwächse gab es für den Euro gegenüber dem kanadischen Dollar (+4 %), dem australischen Dollar (+5,8 %) und dem polnischen Zloty (+3,3 %). Die polnische Währung hat den viertgrößten Anteil im handelsgewichteten Euro-Wechselkurs.
Die Währung mit dem höchsten Anteil im handelsgewichteten Euro-Wechselkurs ist der chinesischen Renminbi-Yuan. Der EUR-CNY-Wechselkurs hat sich im vergangenen Jahr seitwärts bewegt.
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