MÄRKTE AM MORGEN | Zwischen Hoffen und Bangen
Optimisten dürften mit der Entwicklung an den Aktienmärkten eigentlich noch recht zufrieden sein. Sowohl der drohende Handelskrieg zwischen den USA und China, der die Weltwirtschaft stark belasten würde wie auch der an Schärfe gewonnene Syrien-Konflikt haben die Aktienkurse bisher vergleichsweise moderat belastet. DAX und S&P 500 fehlen bis zur Rekordmarke nur rund neun Prozent. Vor allem die deutschen Blue Chips hinterließen zuletzt wieder einen besseren Eindruck und legten drei Wochen in Folge zu.
Hohe Erwartungen
Zum Wochenauftakt bleibt die Stimmung ebenfalls freundlich. Der DAX wird im frühen Geschäft leicht fester bei rund 12.500 Punkten erwartet, nachdem auch der japanische Nikkei vorrückte. Investoren reagieren erleichtert, dass die Angriffe in Syrien begrenzt blieben und es nicht zu einer Konfrontation zwischen den USA und Russland kam. Damit richtet sich der Fokus vorerst wieder stärker auf die Berichtssaison, die in den USA an Schwung gewinnt.
Recht schnell wird sich zeigen, ob die Prognosen der Analysten nicht zu optimistisch waren und die handelsprotektionistischen Maßnahmen und Drohungen bereits Bremsspuren in den Ausblicken der Unternehmen hinterlassen haben. Die Messlatte hängt gerade für die amerikanischen Firmen recht hoch: Demnach wird für das erste Quartal ein Gewinnwachstum von 17 Prozent erwartet. Dies wäre der stärkste Anstieg seit dem ersten Quartal 2011. Der Zuwachs basiert nicht nur auf einer guten Geschäftsentwicklung und geringeren Kosten, sondern wird auch stark von der US-Steuerreform verzerrt. Heute werden die Bilanzen von Bank of America und Netflix erwartet. In dieser Woche folgen unter anderem United Health, Johnson & Johnson, Goldman Sachs, Morgan Stanley, General Electric und IBM.
Öl auf dem Rückzug
Signale der Entspannung kommen auch vom Ölmarkt. Wegen der kritischen Lage in Syrien war der Ölpreis in der vergangenen Woche auf das höchste Niveau seit Ende 2014 geklettert. Am Montag dominieren zunächst Verluste. Gold bleibt mit 1340 Dollar vorerst unter einer charttechnisch wichtigen Barriere, während an den Devisenmärkten der Euro seine Seitwärtsbewegung fortsetzt.
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