15.09.2017 14:50

Freenet: Telekom mit Musik und Dividende

Hervorgegangen aus den Überbleibseln des einstigen Neuer Markt-Highflyers Mobilcom, ist Freenet heute eine der größten netzunabhängigen Telefongesellschaften in Deutschland – und ein zuverlässiger Ausschüttungs-Lieferant. Seit parallel zur Finanzkrise die Neuaufstellung des Konzerns abgeschlossen und die reguläre Dividendenzahlung aufgenommen wurde, steht ein lupenreiner Track Record von acht Anhebungen in Folge zu Buche.

Hervorgegangen aus den Überbleibseln des einstigen Neuer Markt-Highflyers Mobilcom, ist Freenet heute eine der größten netzunabhängigen Telefongesellschaften in Deutschland – und ein zuverlässiger Ausschüttungs-Lieferant. Seit parallel zur Finanzkrise die Neuaufstellung des Konzerns abgeschlossen und die reguläre Dividendenzahlung aufgenommen wurde, steht ein lupenreiner Track Record von acht Anhebungen in Folge zu Buche.

Dazu gilt die Aktie zurecht als Rendite-Perle. In den vergangenen fünf Jahren konnten Anleger auf Zwölf-Monats-Sicht immer mit mindestens 4,5% Dividendenrendite kalkulieren. Der Durchschnitt liegt sogar bei 6,2%, was natürlich auch der Ausschüttungsquote geschuldet ist. Mit 80-90% bewegt sich der Payout oberhalb des DividendenAdel-Korridors – allerdings lange nicht so weit wie bei vielen anderen in- und ausländischen Telekom-Firmen, von denen einige an der Substanz knabbern.

Die Nachhaltigkeit der Freenet-Dividende steht deshalb nicht infrage, anders als die Dynamik. Zuletzt konnte die Ausschüttung nur noch mit einer Jahresrate von knapp 6% gesteigert werden. Der Mobilfunk-Markt ist eben weitgehend gesättigt – wo soll da zweistelliges organisches Wachstum herkommen!? Genau das ist ja auch der Hintergrund für die Allianz der Branchenkollegen United Internet und Drillisch.

Freenet hingegen setzt nicht auf Skaleneffekte im Stammgeschäft. Stattdessen wird massiv in neues Business investiert, namentlich in Inhalte und Infrastruktur für digitales Fernsehen. Diese Strategie birgt natürlich mehr Potential, ist allerdings auch riskanter, zumal Freenet sich kräftig Schulden aufgeladen hat. Wer nur auf möglichst risikoarme Cashflows abzielt, sollte sich deshalb lieber Verizon, Telus oder die australische Telstra ansehen. Wenn hingegen ein bisschen (Zukunfts-)Musik dabei sein darf, ist Freenet ein interessanter Kandidat für’s Income-Portfolio – zumal sich die TV-Phantasie überhaupt nicht in der Bewertung widerspiegelt.

FREENET AG DividendenAdel-Profil

Christian W. Röhl ist Unternehmer und Kapitalmarkt-Stratege – vor allem aber Investor, der sein eigenes Vermögen verwaltet. Einblicke in seinen Investment-Alltag gibt der Autor des manager magazin-Bestsellers „Cool bleiben und Dividenden kassieren“ in Vorträgen und Seminaren sowie auf seinem Blog DividendenAdel und bei Twitter (@CWRoehl).

Das DividendenAdel-Profil und der Kommentar sind zum angegebenen Datum auf Basis der zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Informationen erstellt und hernach nicht aktualisiert worden. Sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit. Die Inhalte dienen im übrigen nur der Information und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Keinerlei Haftung für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.

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Christian W. Röhl ist Unternehmer, Kapitalmarkt-Stratege – und Investor, der sein eigenes Vermögen verwaltet. Einblicke in seinen Investment-Alltag gibt der Autor des manager magazin-Bestsellers "Cool bleiben und Dividenden kassieren" auf seinem Blog DividendenAdel sowie in Vorträgen und Workshops.

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