12.09.2017 19:32

Richemont: Cool bleiben hat sich gelohnt

Cartier, IWC, Jaeger-LeCoultre, Montblanc, Piaget, Vacheron Constantin: Zur Schweizer Richemont-Gruppe gehören einige der legendärsten Uhren- und Schmuck-Marken der Welt. Die Performance der Aktie hingegen sah eine Zeitlang alles andere als glamourös aus. Binnen drei Jahren war der Börsenwert um 45% geschrumpft, bevor der Kurs Mitte 2016 wieder Fahrt aufnehmen konnte. Jetzt sind die Allzeit-Hochs wieder in Sichtweite – wobei der Rückenwind vor allem von den Devisenmärkten kommt.

Cartier, IWC, Jaeger-LeCoultre, Montblanc, Piaget, Vacheron Constantin: Zur Schweizer Richemont-Gruppe gehören einige der legendärsten Uhren- und Schmuck-Marken der Welt. Die Performance der Aktie hingegen sah eine Zeitlang alles andere als glamourös aus. Binnen drei Jahren war der Börsenwert um 45% geschrumpft, bevor der Kurs Mitte 2016 wieder Fahrt aufnehmen konnte. Jetzt sind die Allzeit-Hochs wieder in Sichtweite – wobei der Rückenwind vor allem von den Devisenmärkten kommt.

Denn weil die meisten Richemont-Marken in der Schweiz produzieren und dann in alle Welt exportieren, hatte die absurde Stärke des Franken kräftig auf den Gewinn gedrückt. Zwar war der Konzern nach wie vor hochprofitabel, gleichwohl lag der Überschuss im vergangenen Geschäftsjahr mit 1,2 Mrd. Euro rund 40% unter den 2013/14 erreichten Bestmarken. Doch langsam, aber stetig wird der Franken wieder billiger. Außerdem hat alles, was exklusiv und teuer ist, weltweit Konjunktur hat. Im laufenden Geschäftsjahr, das im März 2018 endet, könnte deshalb sogar ein 50%-iges Ergebnisplus gelingen.

Wer nicht auf die Kurse geschaut, sondern seine Richemont-Aktien einfach als langfristige Beteiligung an einem einzigartigen Marken-Portfolio gesehen hat, war von diesem Auf und Ab ohnehin nicht betroffen. Cool bleiben hat sich also wieder mal gelohnt. Trotz des widrigen Umfelds gab’s nämlich Jahr für Jahr mehr Dividende – der moderaten Ausschüttungsquote sei Dank. Denn in den guten Jahren hatte Richemont nur gut ein Viertel vom Gewinn an die Aktionäre überwiesen. So war nun Spielraum vorhanden, um den Payout temporär hochzufahren und auf diese Weise Kürzungen zu vermeiden.

Im Zuge der Finanzkrise hatte das noch anders ausgesehen. Weil die Schweizer zuvor etwas zu spendabel gewesen waren, musste die Dividende 2010 kräftig gestutzt werden – weshalb Richemont rein formal derzeit kein DividendenAdel ist. Die Qualität des Unternehmens steht dennoch außer Frage, auch wegen der niedrigen Verschuldung. Doch wie bei exklusiven Uhren schlägt sich Qualität eben auch im Preis nieder: Mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 25 ist Richemont kein Schnäppchen. Das Marken-Portfolio rechtfertigt jedoch ein Premium und die Dividendenrendite liegt immer noch oberhalb des Fünf-Jahres-Durchschnitts. CIE FINANCI-REG DividendenAdel-ProfilChristian W. Röhl ist Unternehmer und Kapitalmarkt-Stratege – vor allem aber Investor, der sein eigenes Vermögen verwaltet. Einblicke in seinen Investment-Alltag gibt der Autor des manager magazin-Bestsellers „Cool bleiben und Dividenden kassieren“ in Vorträgen und Seminaren sowie auf seinem Blog DividendenAdel und bei Twitter (@CWRoehl).

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Christian W. Röhl ist Unternehmer, Kapitalmarkt-Stratege – und Investor, der sein eigenes Vermögen verwaltet. Einblicke in seinen Investment-Alltag gibt der Autor des manager magazin-Bestsellers "Cool bleiben und Dividenden kassieren" auf seinem Blog DividendenAdel sowie in Vorträgen und Workshops.

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