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Ausnahmezustand wird zur Normalität
Vorerst bleibt alles wie gehabt, auch in den USA geht die seit der Finanzkrise 2008 anhaltende Zeit des billigen Geldes weiter. Auch gestern beugte sich die Fed den Erwartungen des Marktes und beließ den Leitzins auf Rekordtief zwischen null bis 0,25 Prozent. Vor allem die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten waren offenbar der Hauptgrund, den Zinssatz nicht anzupassen. Wie bereits im Vorfeld erwartet suchten sich die Notenbanker mal wieder eine Hintertür, um den Satz unverändert zu lassen. Fed-Chefin Janet Yellen verwies hier explizit auf die unsichere Wirtschaftslage in China und warnte davor, dass die negativen Entwicklungen auch der US-Wirtschaft sowie der Inflation zusetzen könnten. Mit neun zu eins Stimmen fiel die Entscheidung sehr eindeutig aus. Damit werden die anstehenden Konjunkturdaten aus China weiter an Bedeutung gewinnen und dürften in den kommenden Wochen stark die Meinung der Investoren beeinflussen, ob die Fed auf der Sitzung im Oktober oder Dezember eine Zinsanpassung vornehmen wird.
Auch gestern hielt Yellen an ihrem Mantra fest, dass es in diesem Jahr noch zu einer Erhöhung kommen könne. Allerdings kündigt die US-Notenbank diesen Schritt seit fast zwei Jahren an, ohne den Worten auch Taten folgen zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Fed auch in den kommenden drei Monaten die Füße stillhalten wird. Im Oktober findet nach der Sitzung keine Pressekonferenz statt, auf der ein möglicher Zinsschritt erläutert werden könnte. Der Fed bietet sich dann keine Möglichkeit, stärkere Reaktionen an den Märkten mit verbalen Erklärungen zu verhindern. Im Dezember steht die Weihnachtspause unmittelbar bevor. Zahlreiche Investoren haben dann bereits ihre Bücher geschlossen, die Liquidität fällt spürbar geringer aus. Sollte die Fed in einem solchen Umfeld erstmals seit 2006 an der Zinsschraube drehen, wäre ebenfalls mit deutlichen Reaktionen zu rechnen. Inzwischen sind auch die Erwartungen der Notenbanker an den künftigen Leitzins spürbar gesunken. Für Ende 2015 liegt die Zielgröße nur noch bei 0,375 Prozent, bisher wurden 0,625 Prozent vorgegeben.
Während der Euro zum Dollar kräftig zulegte und auch die Edelmetalle entsprechend profitierten, beendeten die Aktienmärkte den Handel nur wenig verändert. Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass die seit Monaten andauernde Angst vor einem ersten Zinsschritt weiter anhält. Solange dies der Fall ist, dürfte eine nachhaltige Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt ausbleiben. Allerdings könnte schon bald Washington für Bewegung sorgen. Unter US-Politikern ist eine Änderung des Fed-Gesetzes im Gespräch. Künftig sollen die Notenbanker wieder stärker auf die Signale der heimischen Wirtschaft achten und entsprechend die Geldpolitik ausrichten.
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