Sell in May… |
Kalendarisch folgerichtig hatten wir zuletzt eine der bekanntesten Börsenweisheiten
überhaupt – nämlich "sell in may and go away" – auf den Prüfstand gestellt (siehe
"HSBC Daily Trading" vom 27. April). Obwohl das Börsenbonmot historisch betrachtet
seine Berechtigung besitzt, konnten wir in der Rückrechnung seit 1988 zeigen, dass
Anleger noch besser fahren, wenn sie erst Ende Mai der Börse den Rücken kehren und
zu Beginn des vierten Quartals wieder investieren. Die rein saisonale Strategie möchten
wir heute um eine weitere – inzwischen auch wissenschaftlich anerkannte Renditequelle
– erweitern. Gemeint ist der Effekt, dass kleine und mittlere Unternehmen den großen
"blue chips" an der Börse oftmals die Show stehlen. In Deutschland laufen beispielsweise
MDAX® und SDAX® seit vielen Jahren besser als der "große Bruder". In der Wissenschaft
wird dieses Phänomen dadurch erklärt, dass kleine und mittelgroße Unternehmen oftmals
über eine geringere Liquidität verfügen als ihre Pendants aus dem DAX®. Für die schlechtere
Handelbarkeit verlangen Investoren eine Prämie. Der Effekt lässt sich aber nicht nur
hierzulande identifizieren, sondern auch in den USA bzw. bei einer Vielzahl anderer
Aktienmärkte. |
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…oder besser sell in Summer |
Interessanterweise unterliegt das eben beschriebene Phänomen selbst auch dem Faktor
"Saisonalität". Schließlich ergibt sich eine Outperformance der Small & Mid Caps regelmäßig
vor allem bis zum Sommer, während auf die besonders kritischen Börsenmonate August
und September eine deutliche Erholung der großen "blus chips" im 4. Quartal folgt.
Das Phänomen der Jahresendrally beflügelt vor allem die Börsenelite aus dem DAX®.
Wenn Anleger alle diese Aspekte zusammenfügen, dann ergibt sich eine saisonale Mid
Cap-DAX®-Strategie 3.0. Zu Jahresbeginn setzten Investoren dabei auf die Kursentwicklung
des MDAX®, ehe sie Ende Juli der Börse den Rücken kehren. In den schwierigen Börsenmonaten
August und September wird stattdessen "Cash" gehalten. Im letzten Quartal setzen Anleger
dann mit einem klassischen DAX®-Engagement auf eine mögliche Jahresendrally. Wahrscheinlich
warten Sie nun sehnsüchtig auf die Resultate des Backtests unserer Vorgehensweise.
Da uns regelmäßig Fragen zum Thema "Backtesting" erreichen, möchten wir gerne einige
grundsätzliche Bemerkungen vorwegstellen. Wie heißt es immer so schön: "Die Wertentwicklung
der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die Wertentwicklung in der
Zukunft"! |
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Das Beste aus drei Welten |
Aber der Blick in die Vergangenheit ist das Beste, was wir haben. Dennoch wird die
Realität regelmäßig schlechter ausfallen als die historischen Resultate. Deshalb können
Anleger ein Backtesting vor allem als Gradmesser heranziehen: Was in der Vergangenheit
schon keine guten Resultate produzierte, hat in der realen Anwendung meistens keine
Chance. Ein Sicherheitsabschlag ist an dieser Stelle also unbedingt vorzunehmen. Nun
zu den konkreten Ergebnissen: Seit 1988 musste der MDAX® in den ersten sieben Monaten
eines Jahres lediglich fünf Mal Kursverluste hinnehmen. Im Durchschnitt legten die
deutschen Mid Caps dabei um 10,47 % zu. Fast genauso überzeugend fällt der Ergebnisbeitrag
der "blue chips" in den letzten drei Monaten des Jahres aus. Bei ähnlich guter Trefferquote
– sechs Verlustquartale bedeuten eine Trefferquote von 80 % – legte der DAX® im letzten
Quartal im Durchschnitt um 7,2 % zu. Auch das Auslassen der kritischen Börsenmonate
August und September liefert einen signifikanten Ergebnisbeitrag. Per Saldo wächst
eine Anfangsinvestition von 100.000 EUR auf über 12 Mio. EUR an. Dies entspricht einer
durchschnittlichen Rendite von 18,37 % p. a. und nur in drei Jahren (2002, 2008 und
2014) mussten Investoren mit der Gesamtstrategie Kursverluste hinnehmen. |
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