09.05.2018 16:55
Anzeige

Devisen weekly: EUR/USD taumelt unter 1,19. Kurzfristig festigt die Aufkündigung des Iran-Abkommens die Dollar-Stärke. Italien vergrößert EUR-Sor-gen. USD/JPY visiert 110 an. BoE tagt morgen

EUR/USD: Das Leitwährungspaar schließt auch die dritte Berichtswoche in Serie mit Verlusten ab und notiert gegenwärtig bei 1,1850 (-1,5 % WoW). Die geopolitische Verunsicherung in Folge der Iran-Entscheidung durch die USA scheint dem Dollar kurzfristig zu helfen. Auf den gegenwärtigen Niveaus lag EUR/USD zuletzt im Dezember 2017. Dazu kommt die Rückkehr politischer Risiken in Europa. Offenbar zeichnen sich in Italien nach der schwierigen Koalitionsbildung Neuwahlen ab, aus denen die euroskeptischen Kräfte gestärkt herausgehen könnten. Dass vor allem die Euro-Schwäche das Währungspaar dominiert, zeigt auch die relative Konstanz des US-Dollars gegenüber anderen G10-Währungen (u.a. Yen und Franken). Die schwächere Auftragslage der deutschen Industrie wurde zwar durch eine überzeugende Industrieproduktion (1,0 % YoY) und Handelsbilanzzahlen (Überschuss 29,1 Mrd. Euro) balanciert, jedoch konnte EUR/USD davon nicht profitieren. Insgesamt erwarten wir ein Ende der fast einen Monat andauernden Schwächephase des Euro und bis zur EZB-Sitzung im Juni (14.06.) eine Bodenbildung im Bereich 1,19. In der nächsten Woche wird sich das Währungspaar vor allem auf die finalen CPI-Zahlen der Eurozone (16.05.) sowie die US-Einzelhandelsumsätze (15.05.) konzentrieren.

 

USD/JPY: Der US-Dollar konnte seine Gewinne gegenüber dem Yen nicht weiter ausbauen. USD/JPY legte wie in der Vorwoche eine Seitwärtsbewegung hin und notiert bei 109,60. Das Ende des Iran-Nuklearabkommens löste die größte Bewegung der Woche aus und gab dem US-Dollar leichten Zulauf. Insgesamt sucht das Währungspaar allerdings neue Unterstützung. Diese könnte USD/JPY schon morgen (10.05.) von den US-Inflationszahlen erhalten. Bleibt der Preisauftrieb intakt – wovon wir ausgehen –, ist das Währungspaar oberhalb der 110-Marke in den nächsten Tagen zu erwarten. Japanische Indikatoren dürften dagegen wohl kaum Einfluss auf das Währungspaar haben.

 

EUR/GBP: Der Euro gab auch zum Pfund nach. EUR/GBP notiert gegenwärtig bei 0,8760 (-0,7 % zur Vorwoche). Von der gegenwärtig bearishen Euro-Stimmung konnte das britische Pfund nur marginal profitieren, da vor allem die nachlassende Inflationsentwicklung Sorgen bereitet. Die BoE wird bei ihrer morgigen Zinssitzung (10.05.) keine Änderung der Geldpolitik beschließen. Die am kommenden Dienstag veröffentlichten Lohnzuwächse in UK (15.05.) werden zudem richtungsweisend für EUR/GBP sein. Wir erwarten hiervon jedoch keinen Auftrieb für das Pfund. Bis zur EZB-Sitzung im Juni sollte das Währungspaar im Bereich 0,87-0,88 schwanken. Da die Amtszeit von BoE-Governeur Mark Carney im Frühjahr 2019 endet, bringen sich erste Nachfolger bereits in Stellung. Favorit ist momentan der Chairman der Regulierungsbehörde FCA, Andrew Bailey, der womöglich eine hawkishere Geldpolitik als Carney initiieren würde.


Hier können Sie das "Wochenbarometer" mit aktuellen News zu den Kapitalmärkten und weitere Research-Publikationen herunterladen.
 
Quelle

Als "Bank für Unternehmer" konzentriert sich die HSH Nordbank auf die Zielgruppe des gehobenen deutschen Mittelstands sowie deren Inhaber. Für diese Kunden will die Bank bevorzugter Ansprechpartner in allen finanziellen Belangen sein – im Geschäftlichen wie im Privaten.

Weitere Nachrichten
HSH Nordbank
07.02.2019 18:20
Ein geordneter Machtwechsel in Venezuela würde das Anliegen der OPEC, die Preise zu stabilisieren, unterminieren, glaubt Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der HSH Nordbank. ...
07.02.2019 18:00
Das Austauschverhältnis EUR/USD hat eine bewegte Woche hinter sich. Nach der EZB-Zinssitzung vom vergangenen Donnerstag (24.01.) verlor der Euro erst einmal etwas an Wert ge ...
07.02.2019 17:35
Die Fed-Sitzung von gestern (30.01.) hat an den Zinsmärkten deutliche Reaktionen hervorgerufen. Die Renditen gaben über die gesamte Zinsstruktur nach. Notenbankchef Jerome P ...