31.07.2017 12:53
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DZB Marktmonitor: Neue Rekorde bei Zertifikatekonditionen

Renditechancen bei Bonus und Express weiter rückläufig – Kapitalschutz im Aufwärtstrend: Marktzins-Schub kommt in der Praxis an

Die Trends bei den Zertifikatekonditionen setzen sich weiter fort. Für Papiere mit nur bedingtem Schutz wie Express und Bonus bedeutet das: Die Renditeaussichten sinken. Für das Bonuszertifikat mit Cap aus dem DZB Marktmonitor liefern die drei teilnehmenden Emittenten derzeit eine durchschnittliche Maximalrendite von nur noch 4,6 Prozent p.a. (ohne Innenprovision). Der Negativrekord aus dem Mai 2014 liegt mit 4,3 nur knapp darunter. Hingegen hat der Express bereits einen neuen Tiefpunkt erreicht. Hierfür geben die Anbieter nur noch eine Durchschnittsprämie von 7,4 Prozent an. Noch zum Jahreswechsel waren mehr als 10 Prozent möglich. Der Niedergang der Renditechancen erklärt sich mit einem Blick auf die Volatilitätserwartungen am Markt. Trotz Rücksetzer an den Aktienmärkten lassen sich professionelle Investoren derzeit augenscheinlich kaum verunsichern. Der Vstoxx, der die Schwankungserwartungen für den Euro Stoxx 50 misst, notiert auf tiefem Niveau bei unter 14 Prozent.

Gleichzeitig verzeichnen jetzt auch die Strukturen mit Kapitalsicherung Rekorde – hier aber mit positivem Vorzeichen. Ihnen kommt vor allem das signifikant gestiegene Zinsniveau am Markt zugute. Sehr anschaulich wird dies bei der Struktur mit 90-prozentigem Schutz. Die teilnehmenden Emittenten zeigen dafür erstmals eine überproportionale Beteiligungsrate an (101 %). Auch bei voller Sicherung sind die höchsten Raten und Caps seit Start der Aufzeichnung im Februar 2015 zu verzeichnen. Und wie in der Juli-Ausgabe vermutet, schlägt sich dieser Trend nun auch in der Praxis nieder. LBBW und Deka, die regelmäßig einfache Kapitalschutzpapiere anbieten, setzen die Caps jetzt deutlich höher an als in den Vormonaten.

DZB Marktmonitor - Konzept und Hintergrund

DZB Marktmonitor ist die kommentierte Übersicht zu den aktuellen Benchmark-Konditionen für sechs klassische Zertifikate-Strukturen. Als Datenbasis dienen Preisindikationen, die drei Emittenten dem Zertifikateberater wöchentlich für die Auswertung zur Verfügung stellen. Die Rahmenbedingungen (Struktur, Laufzeit, Puffer, Basiswert) bleiben dabei immer gleich, so dass Trends bei den jeweils darstellbaren Ertragschancen bzw. Partizipationsraten ablesbar werden. Denn diese verändern sich je nach Marktumfeld und hängen von verschiedenen Parametern wie Zinsen und Volatilitäten ab. Ziel des Marktmonitors ist es, dem Leser günstige Zeitfenster für die einzelnen Zertifikatetypen aufzuzeigen und ihm eine Vergleichsbasis für reale Angebote an die Hand zu geben. Bei den abgebildeten Papieren selbst handelt es sich nicht um reale Angebote.

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