06.03.2017 13:08
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DZB Marktmonitor: Warten auf den Renditeschub

Aktien-Euphorie lastet nach wie vor auf Konditionen von Bonus und Express – Auch beim Kapitalschutz sinkt die Gewinngrenze wieder

Bei mehr als 3.400 Punkten hat der Euro Stoxx 50 seinen höchsten Stand seit Ende 2015 erreicht. Die anhaltende Aktien-Euphorie lastet aber weiterhin auf den Konditionen vieler Zertifikate. Papiere, die Kursrücksetzer bis zu einem bestimmten Maß abfedern, können bei starken Aktien nur mit schwächeren Renditeaussichten angeboten werden. Im DZB Marktmonitor sind davon die beiden Bonus-Strukturen und der Standard-Express betroffen. Denn mit dem Indexanstieg ist die Volatilität aus Aktien gewichen. Der Vstoxx, der die erwarteten Schwankungen für den Euro Stoxx misst, notiert seit Wochen nahe 15 Punkten. Zum Vergleich: Mitte 2016 war er zeitweise bis auf 40 nach oben geschnellt. Für die Emittenten bedeutet dies jetzt niedrigere Options-Erlöse. Sie müssen die Preise für Bonus & Co. anheben. Auf Sicht der letzten vier Wochen hat sich bei den Konditionen allerdings nicht allzu viel verändert. Die Renditeaussichten konnten sich in etwa auf dem Februar-Level halten. Die durchschnittliche Jahresprämie beim Express beträgt 9,5 Prozent p.a. Bei der letzten Ausgabe Anfang Februar lag sie mit 9,4 ähnlich hoch.

Indes mussten die Papiere mit Kapitalschutz  zuletzt deutlicher Federn lassen. Bei voller Sicherung zum Laufzeitende in acht Jahren ist der Durchschnitts-Cap für den Euro Stoxx von 124 Prozent (Februar) auf 120 abgerutscht. Vor rund fünf Wochen hatten Anleiherenditen gerade den höchsten Kurs seit einem Jahr erreicht. Darauf folgte eine Korrektur. Insgesamt hängen die „Kapitalschützer“ stark vom Zinsniveau ab. Trotz der jüngsten Rücksetzer hat sich dieses aber seit Sommer 2016 doch spürbar erholt. Im längerfristigen Vergleich sind damit auch die Kapitalschutz-Papiere wieder etwas attraktiver.

DZB Marktmonitor - Konzept und Hintergrund

DZB Marktmonitor ist die kommentierte Übersicht zu den aktuellen Benchmark-Konditionen für sechs klassische Zertifikate-Strukturen. Als Datenbasis dienen Preisindikationen, die drei Emittenten dem Zertifikateberater wöchentlich für die Auswertung zur Verfügung stellen. Die Rahmenbedingungen (Struktur, Laufzeit, Puffer, Basiswert) bleiben dabei immer gleich, so dass Trends bei den jeweils darstellbaren Ertragschancen bzw. Partizipationsraten ablesbar werden. Denn diese verändern sich je nach Marktumfeld und hängen von verschiedenen Parametern wie Zinsen und Volatilitäten ab. Ziel des Marktmonitors ist es, dem Leser günstige Zeitfenster für die einzelnen Zertifikatetypen aufzuzeigen und ihm eine Vergleichsbasis für reale Angebote an die Hand zu geben. Bei den abgebildeten Papieren selbst handelt es sich nicht um reale Angebote.

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