MÄRKTE AM MORGEN | Brexit-Chaos: Am Montag wird Plan B erwartet
In den vergangenen Jahren mussten die Börsen immer wieder politische Überraschungen verkraften. Nach einem kurzen Rückschlag legten die Kurse anschließend fast immer zu. Allerdings war der Trend an den Aktienmärkten auch aufwärts gerichtet, inzwischen geht der Blick eindeutig abwärts. Umso spannender ist daher die Frage, wie die Börsen in den nächsten Tagen auf die gescheiterte Abstimmung zum ausgehandelten Brexit-Vertrag reagieren.
Bis Montag will die Regierung einen Plan B vorstellen. Zudem droht nun ein Misstrauensantrag gegen die Regierung. Nach der Abstimmungsniederlage sind die Chancen für ein zweites Referendum gestiegen, allerdings muss dann auch das Austrittsdatum am 29. März verschoben werden. Aber auch ein Brexit ohne Abkommen ist weiterhin möglich. Das Thema wird die Börsen noch lange bewegen.
Knapp an der Rezession vorbei
Nicht nur die Folgen des Brexit beschäftigen zur Wochenmitte die Märkte. Der Haushaltsstreit in den USA hält an, mit dem jedem Tag des Stillstands steigt das Risiko konjunktureller Schäden. Schon jetzt zeigen zahlreiche weltweite Wirtschaftsdaten eine Abkühlung. So verzeichnete die deutsche Wirtschaft 2018 das schwächste Wachstum seit fünf Jahren. Eine Rezession mit zwei aufeinander folgenden negativen Quartalen wurde knapp abgewendet, die Hoffnungen ruhen nun auf einer Belebung in der Autobranche.
Gelassenheit an den Märkten
Im frühen Handel am Mittwoch steht das britische Pfund nahezu unverändert, auch der Euro zeigt gegen den Dollar keine stärkeren Bewegungen. An den US-Börsen zeigten sich Anleger unbeeindruckt, Risiko war gesucht. Präsident Donald Trump äußerte sich leicht optimistisch zum Handelsstreit mit China. Zudem stellte die Regierung in Peking ein neues Konjunkturprogramm in Aussicht. Angeführt wurde die Gewinnerliste von Technologieaktien, der Nasdaq 100 legte um knapp zwei Prozent zu. Der Dow Jones machte seine Vortagesverluste mehr als wett und rückte um 0,7 Prozent vor. Ähnlich deutlich kletterten die Aktien von JPMorgan. Im vergangenen Jahr verdiente die Bank so viel wie nie zuvor, der Markt hatte allerdings mit noch besseren Zahlen gerechnet.
Leichte Minuszeichen dominierten hingegen in Asien, der Nikkei verlor 0,6 Prozent. In Europa zeichnet sich hingegen ein freundlicher Auftakt ab, im vorbörslichen Handel steht der DAX 0,4 Prozent höher und bleibt mit 10.930 Punkten knapp unter der 11.000er-Schwelle. Gold wird bei 1290 Dollar gehandelt, am Ölmarkt rückt Brent um 0,3 Prozent auf knapp 61 Dollar vor. Einige US-Konjunkturdaten könnten am Nachmittag für Schwung sorgen, sofern die Zahlen aufgrund des Government Shutdown veröffentlicht werden.
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