20.04.2018 10:30
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MÄRKTE AM MORGEN | Zinsmärkte halten Anleger in Atem

Mit den steigenden Temperaturen über Deutschland scheint auch den Käufern ein wenig die Energie zu fehlen. Die Aufwärtsdynamik beim DAX lässt seit der Wochenmitte spürbar nach, im Dunstfeld der 200-Tage-Linie erscheinen Gewinnmitnahmen für viele Anleger sehr verlockend.

Mit den steigenden Temperaturen über Deutschland scheint auch den Käufern ein wenig die Energie zu fehlen. Die Aufwärtsdynamik beim DAX lässt seit der Wochenmitte spürbar nach, im Dunstfeld der 200-Tage-Linie erscheinen Gewinnmitnahmen für viele Anleger sehr verlockend. Größere Rücksetzer sollte sich der DAX aber nicht erlauben, um die Fantasie einer nachhaltigen Erholung am Leben zu halten. Die Marktbreite sendet allerdings ebenfalls Zeichen der Erschöpfung: Mit Ausnahme von Infineon, Continental und Commerzbank notieren alle DAX-Werte über ihrer 21-Tage-Linie. Eine Quote von 90 Prozent war in der Vergangenheit bereits mehrfach im Bereich eines Hochs zu beobachten.

Zinsen vor psychologischer Hürde

Anleger am Aktienmarkt werden zudem die Zinsen im Auge behalten. Zuletzt ist die Wahrscheinlichkeit für eine vierte Zinserhöhung in den USA im Dezember auf knapp 40 Prozent gestiegen. Sowohl in Europa wie auch in den USA ziehen vor allem die längerfristigen Zinsen deutlich an. So könnte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Anleihen bereits heute oder Anfang nächster Woche die Schallmauer von drei Prozent erreichen. Der letzte Angriff auf die runde Schwelle führte Mitte/Ende Februar zu Verlusten am Aktienmarkt. Grund für den Anstieg der Zinsen bei den längeren Laufzeiten sind verstärkt aufkeimende Inflationssorgen, die von der Rally bei den Rohstoffen angetrieben werden. Wegen der Sanktionen gegen russische Produzenten sprangen Aluminium und Nickel zuletzt kräftig an. Die Ölpreise notieren auf dem höchsten Stand seit Ende 2014 und befeuern ebenfalls die Inflationserwartungen.

Chip-Aktien bereiten Sorgen

DAX-Anleger werden sich daher zum Wochenschluss zunächst in Zurückhaltung üben, vorbörslich steht der Index unverändert bei 12.560 Punkten. Von den Börsen in Übersee kommen ebenfalls keine Impulse. Der Dow Jones büßte um 0,3 Prozent ein, der Nasdaq 100 fiel um 0,9 Prozent. Besonders die konjunktursensiblen Chip-Aktien standen erneut unter Druck, der Index fiel um mehr als vier Prozent. Schlechte Stimmung verbreitete ein schwacher Umsatzausblick des Apple-Zulieferers Taiwan Semiconductor. Unter den DAX-Werten stehen daher die Papiere von Infineon unter verschärfter Beobachtung. In Asien setzte sich der impulsarme Handel fort. Auch der Euro bewegt sich weiterhin nicht von der Stelle und wird zu 1,234 Dollar gehandelt.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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