11.01.2019 10:30
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MÄRKTE AM MORGEN | Zwischen Hoffen und Bangen

Anders als erhofft gibt es von den amerikanisch-chinesischen Handelsgesprächen keine neuen Erkenntnisse. Auch die Kehrtwende in der US-Geldpolitik löst Unruhe aus.

Anders als erhofft gibt es von den amerikanisch-chinesischen Handelsgesprächen keine neuen Erkenntnisse. Auch die Kehrtwende in der US-Geldpolitik löst Unruhe aus. Vor wenigen Wochen preiste der Markt noch zwei Erhöhungen für 2019 ein, inzwischen hält der erste Notenbanker sogar Leitzinssenkungen für möglich. Die Währungshüter haben sich somit vom restriktiven Kurs verabschiedet, der Kurswechsel beruhigt die Börsen. Erst am Donnerstag betonte Fed-Chef Powell, keinen Grund zur Eile auf dem Weg zu höheren Zinsen zu haben.

Auf der anderen Seite spiegelt sich darin aber auch eine offenbar skeptischere Einschätzung der US-Notenbanker hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung wider. Sollten diese Befürchtungen in der anstehenden Berichtssaison mit enttäuschenden Zahlen bestätigt werden, könnten die Aktienmärkte trotz der taubenhaften Kommentare der Fed verschnupft reagieren.

Showdown in London

Gerade in Europa rückt zudem immer stärker die Abstimmung über das mit der EU ausgehandelte Austrittsabkommen mit Großbritannien am 15. Januar in den Vordergrund. Bisher sind die Erfolgsaussichten für eine Mehrheit eher gering, Premierministerin Theresa May droht im negativen Fall mit einem ungeordneten Austritt. Sollte der Brexit-Deal nicht angenommen werden, könnte auch eine Verschiebung des auf den 29. März festgelegten Austritts wieder auf die Agenda rücken.

Zum Wochenschluss bleiben Anleger in Frankfurt daher vorsichtig. Nach dem erfreulichen Jahresauftakt wird der Markt vorbörslich rund 0,3 Prozent höher erwartet bei 10.950 Zählern. Zuversichtlicher waren die Anleger in Asien, der Nikkei rückte um ein Prozent vor. Grüne Vorzeichen dominierten auch an den US-Börsen. Der Dow Jones legte nach schwacher Eröffnung bis zur Schlussglocke um 0,5 Prozent zu und übersprang wieder die 24.000er-Schwelle. Für die Technologiebörse Nasdaq ging es um 0,4 Prozent nach oben. Industriewerte wie Caterpillar und Boeing zählten zu den Favoriten, während der Kurs von Macy’s um rund 18 Prozent einbrach. Nach einer schwachen Umsatzentwicklung im Weihnachtsgeschäft kassierte der Kaufhausbetreiber seine Jahresziele.

Vorsicht bei Kuka und Hella

Moll-Stimmung herrscht auch bei Kuka. Der mehrheitlich in chinesischer Hand stehende Roboterbauer senkte die Prognose für den Umsatz sowie Rendite und hält auch die Ziele der „Vision 2020“ für nicht mehr realistisch. Grund seien schwächere Geschäfte in der Elektroindustrie sowie im Automobilsektor und ein geringeres Wachstum in China. Angesichts der Schwierigkeiten in der Autoindustrie äußerte sich zudem Hella vorsichtiger. Nach einer robusten Entwicklung wird für das bis Ende Mai laufende Geschäftsjahr nur noch das untere Ende der eigenen Wachstumsprognose erwartet.

Hier geht es zu den wichtigsten Wirtschafts- und Unternehmensterminen der Woche: Termine der Woche

Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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