14.08.2017 14:00

Bet-at-home.com: Zockerbude mit Dividende

Die Web-Adresse als Firmenname: Nachdem die große Internet-Blase Anfang des Jahrtausends geplatzt war, galt das als sicheres Erkennungszeichen für Luftnummern. Unbeeindruckt davon gehört die Bet-at-home.com AG zu den Top-Wachstumswerten der letzten Jahre. Noch 2012 hatte die Aktie des Anbieters von Online-Glückspielen und Sportwetten im einstelligen Bereich notiert, dann ging’s rauf bis auf 150 Euro. Dazu gibt’s stattliche Dividenden – in der Internet-Ökonomie selbst bei hochprofitablen Firmen noch immer alles andere als selbstverständlich.

Die Web-Adresse als Firmenname: Nachdem die große Internet-Blase Anfang des Jahrtausends geplatzt war, galt das als sicheres Erkennungszeichen für Luftnummern. Unbeeindruckt davon gehört die Bet-at-home.com AG zu den Top-Wachstumswerten der letzten Jahre. Noch 2012 hatte die Aktie des Anbieters von Online-Glückspielen und Sportwetten im einstelligen Bereich notiert, dann ging’s rauf bis auf 150 Euro. Dazu gibt’s stattliche Dividenden – in der Internet-Ökonomie selbst bei hochprofitablen Firmen noch immer alles andere als selbstverständlich.

Zwar gehört die inzwischen in den SDAX aufgestiegene Firma noch nicht zum DividendenAdel, doch der Anfang ist gemacht. Seit 2012 die Ausschüttung aufgenommen wurde, stehen sechs Zahlungen zu Buche. Zuletzt wurde viermal in Folge angehoben, wobei die Anteilseigner in diesem Jahr besonderen Grund zur Freude hatten: Zusätzlich zur Basis-Dividende von 2,50 Euro je Aktie gab’s nochmal das Doppelte als Bonus – wodurch die über drei Jahre geglättete Payout-Quote nun allerdings etwas oberhalb des DividendenAdel-Korridors liegt.

Anders als etwa bei Aurelius dürfte die Sonderausschüttung also zumindest in dieser Höhe tatsächlich eine einmalige Angelegenheit bleiben. Doch auch die reguläre Dividende ist attraktiv: 3,00 Euro sollten im nächsten Jahr schon drin sein. Weil die Aktie in den letzten Wochen scharf korrigiert hat und sogar wieder in den zweistelligen Bereich zurückgefallen ist, würde das einer Rendite von mehr als 3% entsprechen – worüber sich auch Albert von Monaco würde. Über eine Tochter ihrer börsennotierten Holding Société des Bains de Mer de Monaco (SBM) ist das Fürstentum nämlich einer der größten Aktionäre von Bet-at-home.com.

Dennoch ist die Aktie eine heiße Kiste. Das Glückspiel-Geschäft hat keinen „Burggraben“ im Sinne Warren Buffetts, ist ziemlich werbeintensiv und überdies anfällig für regulatorische Eingriffe. Das zeigt sich gerade wieder in Polen, wo die Regierung nur noch eine einzige Lizenz vergibt und die IP-Adressen ausländischer Anbieter blockiert werden. Anleger sollten sich deshalb nicht von der Aussicht auf eine hohe Rendite verführen lassen: Es gibt deutlich entspanntere Income-Investments als die in den letzten Monaten von nahezu allen einschlägigen Finanzpostillen „durchgenudelte“ Bet-at-home.com-Aktie.

 BET-AT-HOME.COM DividendenAdel-ProfiChristian W. Röhl ist Unternehmer und Kapitalmarkt-Stratege – vor allem aber Investor, der sein eigenes Vermögen verwaltet. Einblicke in seinen Investment-Alltag gibt der Autor des manager magazin-Bestsellers „Cool bleiben und Dividenden kassieren“ in Vorträgen und Seminaren sowie auf seinem Blog DividendenAdel und bei Twitter (@CWRoehl).

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Christian W. Röhl ist Unternehmer, Kapitalmarkt-Stratege – und Investor, der sein eigenes Vermögen verwaltet. Einblicke in seinen Investment-Alltag gibt der Autor des manager magazin-Bestsellers "Cool bleiben und Dividenden kassieren" auf seinem Blog DividendenAdel sowie in Vorträgen und Workshops.

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