26.01.2018 10:30
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DAX muss den nächsten Euro-Schock verdauen

Die Deutsche Wirtschaft ist mit viel Euphorie in das neue Jahr gestartet, der viel beachtete Ifo-Index kletterte überraschend auf das Rekordniveau vom November.

Die Deutsche Wirtschaft ist mit viel Euphorie in das neue Jahr gestartet, der viel beachtete Ifo-Index kletterte überraschend auf das Rekordniveau vom November. Während die Stimmung unter den deutschen Top-Managern trotz der Euro-Stärke weiterhin gut ausfällt, sind Investoren am Aktienmarkt bereits deutlich skeptischer. Der DAX reagierte gestern kaum auf die starken Ifo-Daten, dafür umso negativer auf die Euro-Rally. Am Donnerstag kletterte der Kurs während der EZB-Pressekonferenz erstmals seit Ende 2014 wieder deutlich über die Marke von 1,25 Dollar. Anschließend ließ US-Präsident Donald Trump durchblicken, dass er einen starken Dollar favorisiert, der Kurs sackte wieder unter die 1,24er-Schwelle. Im asiatischen Handel legten die Euro-Bullen aber wieder nach.

Auch heute dürfte die Achterbahnfahrt vorerst anhalten: Aus den USA werden die Auftragseingänge langlebiger Güter sowie die BIP-Zahlen für das vierte Quartal erwartet (14.30 Uhr). Der Markt rechnet erneut mit einem Wachstum von rund drei Prozent. Zudem steht die mit Spannung erwartete Rede von Trump beim Weltwirtschaftsforum in Davos bevor.

Die EZB steckt in einem Dilemma

Aber auch die gestrige EZB-Sitzung dürfte noch nachwirken. Mario Draghi erwähnte zwar den Euro, redete ihn aber nicht nach unten. Nun wird der Markt testen, bei welchem Niveau die Schmerzgrenze der EZB liegt. Interessant wird vor allem sein, ob die EZB in den kommenden Tagen wie bereits häufig in der Vergangenheit mit verbalen Äußerungen nachlegen wird. Dies war dann der Fall, wenn die Marktreaktionen anders ausgefallen sind als von den Notenbankern erwartet. Sollte es nicht dazu kommen, dürften die Euro-Bullen weiter die Oberhand behalten. Dies würde dazu führen, dass importierte Güter zunehmend günstiger werden, was sich negativ auf die von der EZB weiterhin als zu schwach eingestufte Inflation auswirkt. Anders formuliert: Je stärker der Euro aufwertet, desto schwerer wird der Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik.

Gute Vorgaben verpuffen

DAX-Investoren werden sich daher weiter in Zurückhaltung üben, eine zügige Erholung zeichnet sich zum Auftakt nicht ab. In Japan büßte der Nikkei ebenfalls leicht ein, während Rohstoffe wie Gold und die Ölpreise sowie die US-Börsen ihre Klettertour fortsetzten. Vor allem die Berichtssaison bereitet weiterhin viel Freude: Der Mischkonzern 3M wie auch der Baumaschinenhersteller Caterpillar überzeugten. Nach Börsenschluss meldete zudem Intel sowohl für das Schlussquartal wie auch das Gesamtjahr 2017 Rekorderlöse.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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