Fernsehen war gestern – Auf welche Kanäle Anleger jetzt schalten sollten!

Die Digitalisierung ist für die Medienindustrie Chance und Herausforderung zugleich. Neben den etablierten Unterhaltungskonzernen drängen branchenfremde Anbieter in diesen Wachstumsmarkt. An der Börse sorgen sowohl die Aktien der Streaming-Herausforderer als auch der Platzhirsche wie Walt Disney für gute Unterhaltung.

Für gewöhnlich ziehen vor allem Endspiele im Sport die Öffentlichkeit in ihren Bann. Wenn etwa das Finale einer Fußball-WM oder der „Super Bowl“ in der amerikanischen National Football League ausgetragen wird, sitzen die Massen gebannt im Stadion oder vor dem TV-Schirm. 2019 findet das spektakulärste Endspiel des Jahres dagegen im Kino statt: „Avengers: Endgame“ bescherte den Lichtspielhäusern einen starken Zustrom. Innerhalb von elf Tagen spielte der Film weltweit mehr als zwei Milliarden US-Dollar ein und war damit bereits der zweiterfolgreichste Streifen aller Zeiten.

Digital an allen Fronten

Das „Endgame“ der „Avengers“-Superhelden um Iron Man gegen Oberbösewicht Thanos lässt die Kasse von Walt Disney klingeln. Seit knapp zehn Jahren sind die für das Epos verantwortlichen Marvel Studios Teil des Micky-Mouse-Konzerns. Heute stehen die „Avengers“ symptomatisch für den Umbruch der Medienbranche. Erst die moderne Technik macht die spektakulären Effekte des Fantasy-Abenteuers möglich. Dem nicht genug: Für die Vermarktung des Films spielt das Internet eine zentrale Rolle. Innerhalb von zwei Monaten wurde der offizielle Trailer auf der Videoplattform YouTube nahezu 120 Millionen Mal aufgerufen. Geht es nach Disney-Chef Bob Iger, dann soll der Blockbuster dem Branchenriesen nun auch noch bei der Digitalisierungsstrategie auf die Sprünge helfen. Ab dem 11. Dezember wird „Avengers: Endgame“ exklusiv auf der Plattform Disney+ abrufbar sein.

Wenn der konzerneigene Streaming-Dienst im November in den USA startet, steigt der traditionsreiche Unterhaltungsgigant „offiziell“ in den Abwehrkampf gegen Netflix ein. Seit Jahren treibt das kalifornische Unternehmen die etablierten Medienhäuser regelrecht vor sich her. Netflix hat das Fernsehen de facto neu erfunden. Anstatt auf ein festes Programmschema achten zu müssen, rufen die Nutzer Filme, Serien und Dokumentationen via Internet, wann und wo immer sie möchten, ab. Ende März 2019 zählte das Unternehmen weltweit 148,9 Millionen Nutzer. Damit hatte sich die Zahl der Abonnenten innerhalb von fünf Jahren mehr als verdreifacht. Dementsprechend schwer angesagt ist Netflix auch an der Wall Street (siehe Grafiken).

Die Konkurrenz schläft nicht. In den USA konnte die von Walt Disney zusammen mit dem Kabelkonzern Comcast sowie dem Telekomriesen AT&T schon jetzt betriebene Plattform Hulu 2018 Boden gutmachen. Mit Amazon.com mischt ein weiterer Wall-Street-Gigant in diesem Wachstumsmarkt mit: Kunden mit einer Prime-Mitgliedschaft haben Zugriff auf eine Video-Bibliothek. Internet-Tausendsassa Alphabet sieht dem Treiben ebenfalls nicht tatenlos zu. Zum Imperium der Google-Muttergesellschaft zählt die Videoplattform YouTube.

Ein Ende der Vermengung von Medien- und Technologiebranche ist nicht absehbar. Gerade macht sich Apple auf den Weg in Richtung Hollywood. Im Herbst soll das Streaming-Angebot Apple TV+ starten. Um ein attraktives Programm zeigen zu können, hat sich der Computergigant die Unterstützung von Größen aus dem US-Showbiz wie die Moderatorin Oprah Winfrey und Starregisseur Steven Spielberg gesichert. „Apple TV+ wird die Plattform für einige der hochwertigsten selbst produzierten Geschichten, die TV- und Filmfans je gesehen haben“, schwärmt der für den Internetbereich des Konzerns zuständige Vorstand Eddy Cue.

Strategisch dürfte es dem Unternehmen mit dem Vorstoß darum gehen, die Abhängigkeit vom iPhone zu reduzieren. Das Gerät steuert mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz von Apple bei. Im zweiten Quartal der Geschäftsperiode 2019 (Januar bis März 2019) brachen die Erlöse allerdings um 17 Prozent ein. Kurzum: Ein Wachstumsimpuls aus dem neuen Geschäftsfeld käme Apple gerade Recht.

Transatlantisches Medienbündnis

Auch die von der Disruption unmittelbar betroffene TV-Industrie räumt das Feld nicht kampflos. Im Juni soll die von ProSiebenSat.1 gemeinsam mit dem Medienkonzern Discovery entwickelte Streaming-Plattform Joyn live gehen. Neben den Sendern des Münchner Medienkonzerns zählt Eurosport aus dem Fundus des US-Partners zum Kernprogramm. Ab Ende des Jahres möchten die Verantwortlichen auf Joyn exklusiv produzierte Inhalte, sogenannte Originals, zeigen. Bis dahin soll auch der als direktes Konkurrenzangebot zu Netflix geltende kostenpflichtige Service in Betrieb sein.

ProSiebenSat.1-Vorstandschef Max Conze macht keinen Hehl daraus, dass Joyn für die strategische Neuausrichtung des Konzerns eine entscheidende Rolle spielt. Für die nötigen Investitionen nimmt er einen Ergebnisrückgang in 2019 in Kauf. Außerdem hat Conze die Dividendenpolitik angepasst und die Ausschüttungsquote deutlich gekürzt.

An der Börse überlagerte zuletzt ein Vorstoß aus Mailand die Pläne der Münchner. Der vom früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrollierte TV-Konzern Mediaset gab den Kauf einer Beteiligung in Höhe von 9,6 Prozent an ProSiebenSat.1 bekannt. Nachdem der Mid Cap zunächst mit einem deutlichen Plus auf diese Meldung reagierte hatte, kehrte er rasch in die Lethargie zurück.

Musikalische Weichenstellung

Sprichwörtlich auf der Tonleiter einmal rauf und wieder runter ging es für Spotify, nachdem der Musik-Streaming-Dienst im April 2018 an der New York Stock Exchange debütierte. Operativ bewegen sich die Schweden auf Wachstumskurs: Im ersten Quartal 2019 versorgte Spotify weltweit 217 Millionen Nutzer mit Musik, Hörbüchern und Podcasts. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum war die Fangemeinde damit um 26 Prozent gewachsen. Die Zahl der Kunden, welche für die werbefreie Nutzung des Dienstes eine monatliche Gebühr bezahlen, nahm sogar um 32 Prozent auf 100 Millionen zu. Bis Ende des Jahres möchte Spotify-Gründer und -Chef Daniel Ek 117 bis 127 Millionen Premium-Abonnenten erreichen.

Zwar schreibt das Unternehmen rote Zahlen, doch das Geschäftsmodell sorgt für hohe Mittelzuflüsse: Von Januar bis März 2019 betrug der freie Cashflow 173 Millionen Euro – 134 Prozent mehr als im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Relativ untypisch für ein junges Wachstumsunternehmen: Spotify konnte nur wenige Monate nach dem Börsengang ein Aktienrückkaufprogramm lancieren. Um in der Erfolgsspur zu bleiben, sind die Skandinavier in hohem Maße auf die Musikindustrie angewiesen. Seit 2017 hat Spotify Zugriff auf die Kataloge der drei größten Produzenten: Universal Music Group, Sony Music Entertainment und Warner Music Group.

Insofern dürfte Daniel Ek das Geschehen um die globale Nr. 1 gespannt verfolgen. Der französische Konzern Vivendi möchte bis zu 50 Prozent der Tochter Universal verkaufen. Laut einer nicht bestätigten Meldung der Nachrichtenagentur Reuters soll neben dem US-Finanzinvestor KKR auch Tencent Interesse an dem Giganten haben, bei dem Top Acts wie U2, die Rolling Stones oder Taylor Swift unter Vertrag stehen. Ein Zuschlag für Tencent wäre insofern pikant, als die Internetholding mit 9,2 Prozent an Spotify beteiligt ist. Die Schweden wiederum halten Aktien an Tencent Music Entertainment, dem Streaming-Dienst der Chinesen. Nachdem der internetbasierte Musikgenuss dem Sektor in den vergangenen Jahren aus der Wachstumsdelle geholfen hat, könnten zwei führende Streaming-Anbieter ihren Einfluss nun deutlich erhöhen.

Inmitten des Universal-Verkaufsprozesses hat Vivendi selbst zugeschlagen: Canal Plus, der Pay-TV-Arm der Franzosen, kündigte Ende Mai den Kauf des Konkurrenten M7 an. Wenig später wurde bekannt, dass KKR einen milliardenschweren Einstieg bei Axel Springer plant. Fazit: In der Medienbranche ist weiterhin für ein volles Programm gesorgt.

Ausgesuchte HVB-Anlageprodukte auf wichtige Akteure im globalen Mediengeschäft

Basiswert Produkttyp ISIN (Letzter) Rückzahlungs-
termin
Ausstattungs-
merkmale
Apple Inc. HVB USD Express Aktienanleihe Protect DE000HVB3KH1* 19.07.2022 Zinszahlung: 5,50 % p. a.**,
Barriere: 60 %***
Netflix Inc. HVB USD Express Aktienanleihe Protect DE000HVB3F54 24.05.2022 Zinszahlung: 8,65 % p. a.**,
Barriere: USD 212,67
ProSiebenSat.1 Media SE HVB Aktienanleihe Protect DE000HVB3FN9 29.06.2020 Zinszahlung: 7,15 % p. a.**,
Barriere: EUR 10,2655
Spotify Technology S.A. HVB Discount Zertifikat DE000HX65QK0 26.06.2020 Discount: 8,3 %,
Cap****: USD 150,–
The Walt Disney Comp. HVB USD Express Aktienanleihe Protect DE000HVB3HH7* 04.07.2022 Zinszahlung: 4,40 % p. a.**; Barriere 60 %***
Vivendi S.A. HVB Aktienanleihe DE000HX1Y9Q9 29.12.2020 Zinszahlung: 8,60 % p. a.**

* Produkt in Zeichnung
** bezogen auf den Nennbetrag
*** vom Referenzpreis (Schlusskurs) am anfänglichen Beobachtungstag
**** obere Kursgrenz
Die Produktdetails sind auf der Internetseite www.onemarkets.de veröffentlicht; Information zur Funktionsweise des Produkts
Stand: 05.06.2019


Dies ist eine Werbemitteilung. Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss. (http://blog.onemarkets.de/wichtige-hinweise-haftungsausschluss/)

Dieser Beitrag erschien zuerst im onemarkets Magazin (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG)

Unter onemarkets wird die europaweite Top-Expertise der UniCredit für Handel, Strukturierung und Vertrieb von Anlageprodukten jetzt zusammengefasst - und kontinuierlich ausgebaut.

Weitere Nachrichten
HypoVereinsbank
Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss. Diese Informationen stellen keine Anlageberatung, sondern eine Werbung dar. Das öffentliche Angebot erfolgt ausschließlich a ...
17.05.2024 14:10
Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss. Diese Informationen stellen keine Anlageberatung, sondern eine Werbung dar. Das öffentliche Angebot erfolgt ausschließlich a ...
Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss. Diese Informationen stellen keine Anlageberatung, sondern eine Werbung dar. Das öffentliche Angebot erfolgt ausschließlich a ...