Frankreichs Rating weiter verschlechtert
Fitch senkt den Daumen
Die Ratingagentur Fitch hat am Freitagabend das Rating Frankreichs von AA- auf A+ herabgestuft. Der Ausblick für das gesenkte Rating ist stabil. Als Begründung nannte Fitch die fehlende Perspektive des Landes, seine ausufernde Staatsverschuldung zu beschneiden, sowie die dafür ursächliche politische Spaltung des Landes. Die für eine Konsolidierung notwendige Zusammenarbeit der politischen Lager werde durch die Aussicht auf die Präsidentenwahl 2027 weiter erschwert. Zudem dürfte sich die gegenseitige Blockade im Parlament voraussichtlich auch durch Neuwahlen nicht verbessern, so Fitch laut Agenturmeldungen. Am Markt und bei den Beobachtern war der Schritt der Agentur zuvor weitgehend erwartet worden. Auch die Argumentation der Agentur fügt keine wirklich neuen Akzente hinzu. Das Urteil der Ratingagentur, so wenig überraschend es gewesen sein mag, fügt dem Versuch des neuen Premierministers, Sebastien Lecornu, einen Staatshaushalt für das kommende Jahr aufzustellen, eine neue Note der Dringlichkeit hinzu. Lecornu hatte unmittelbar nach Amtsantritt erste Schritte unternommen. So legte er das unpopuläre Vorhaben seines Amtsvorgängers Bayrou ad acta, zwei Feiertage zu streichen. Lecornu hat allerdings das strategische Problem, dass er mit Sozialisten und Grünen über eine Annahme des Haushalts verhandeln will, die grundsätzlich Steuererhöhungen als Mittel der Wahl favorisieren. Aber nicht erst Fitch wies darauf hin, dass die Steuerbelastung in Frankreich schon heute zu den höchsten unter den Industrieländern gehört. Lecornu selbst hält Steuererhöhungen ebenfalls für wachstumsschädlich.
US-Konsumenten pessimistischer
Aus den USA wurde am Freitag der Sentimentindikator der Uni Michigan für das Verbrauchervertrauen der Konsumenten für September gemeldet. Der Indikator sank recht deutlich von 58,6 auf 55,4. Die Inflationserwartungen für den 5-Jahres-Horizont zogen von 3,5 % auf 3,9 % an, was einer der Gründe für den Vertrauensverfall sein dürfte. Die Inflationserwartungen für den 1-Jahres-Horizont verharrten bei 4,8 %. Die Datenwoche hat in China angefangen. Die Industrieproduktion des Landes ist im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,2 % gestiegen.
Zum Wochenauftakt wenig Daten
Mit den China-Daten sind die interessantesten Zahlen des Tages denn auch schon bekannt. Im weiteren Tagesverlauf wird aus dem Euroraum die Handelsbilanz bekannt gegeben, die am Markt selten für Bewegung sorgt. Aus den USA folgt am Nachmittag der US Empire State Index, der Auskunft über die Lage der Konjunktur im Distrikt der Federal Reserve Bank of New York gibt, also sozusagen die Wirtschaftslage an der Ostküste der USA. Der Fokus der Märkte ist aber diese Woche ohnehin auf die Entscheidung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve Bank gerichtet. Erwartet wird eine Zinssenkung. Wahrscheinlich werden es 25 Basispunkte werden, aber der eine oder andere Marktteilnehmer spekuliert auf einen großen Schritt.
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