09.08.2021 11:00
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Kapitalschutz ist immer schwerer darstellbar (DZB Marktmonitor)

Inflation steigt auf 27-Jahreshoch, Renditen sinken wieder | Realverzinsung in Deutschland dadurch mit Negativrekord | Voll geschützte Aktien-Investments aktuell kaum zu realisieren

Klassisches Sparen bringt keine Rendite mehr. Diese erschreckende Tatsache ist nicht neu. Viele Menschen haben sich an das Niedrigzinsniveau hierzulande gewöhnt. Und doch wird vieles in diesen Wochen noch schlimmer. Durch die auf den höchsten Stand seit 27 Jahren gestiegene Inflation und die gleichzeitig weiter gesunkenen Anleiherenditen hat die so genannte Realverzinsung in Deutschland einen neuen Negativrekord aufgestellt. Wer sein Geld in eine zehnjährige Bundesanleihe investiert, erleidet aktuell einen jährlichen Kaufkraftverlust von über vier Prozent.

Aktien sind in diesem Umfeld oftmals eine sinnvolle Alternative. Zumindest als langfristige Beimischung. Die Sorgen vor starken Kursverlusten sind bei vielen Anlegern aber immer noch tief verwurzelt. Es gab Zeiten, da konnten Garantie-Produkte dieses Problem lösen. Trotz vollem Kapitalschutz war hier beim Verzicht auf Dividendenzahlungen eine 100-prozentige Partizipation an steigenden Kursen des Euro Stoxx 50 möglich. Zeitweise sogar noch etwas mehr. Das ist zwar schon viele Jahre her, aber 2018 lag die Teilhabe bei acht Jahren Laufzeit immerhin noch bei rund 70 Prozent, wie der u.a. Chart belegt. Heute ist die (längst nur noch theoretische) Partizipation in den Minusbereich gerückt, weshalb solche Produkte zumindest auf den Standardindex schon lange nicht mehr angeboten werden. Das Dilemma der sinkenden Renditen (durch die sich solche Produkte immer schlechter konstruieren lassen) zeigt sich aber auch bei Papieren mit nur 90 Prozent Garantie. Dort ist die Teilhabe seit 2018 von 135 auf unter 50 Prozent gesunken.

 

DZB Marktmonitor - Konzept und Hintergrund
DZB Marktmonitor ist die kommentierte Übersicht zu den aktuellen Benchmark-Konditionen für sechs klassische Zertifikate-Strukturen. Als Datenbasis dienen Preisindikationen, die fünf Emittenten dem Zertifikateberater wöchentlich für die Auswertung zur Verfügung stellen. Die Rahmenbedingungen (Struktur, Laufzeit, Puffer, Basiswert) bleiben dabei immer gleich, so dass Trends bei den jeweils darstellbaren Ertragschancen bzw. Partizipationsraten ablesbar werden. Denn diese verändern sich je nach Marktumfeld und hängen von verschiedenen Parametern wie Zinsen und Volatilitäten ab. Ziel des Marktmonitors ist es, dem Leser günstige Zeitfenster für die einzelnen Zertifikatetypen aufzuzeigen und ihm eine Vergleichsbasis für reale Angebote an die Hand zu geben. Bei den abgebildeten Papieren selbst handelt es sich nicht um reale Angebote.

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