LBBW Kapitalmärkte Daily: Euroraum rutscht in technische Rezession

Finales BIP für Euroraum von +0,1% auf -0,1% revidiert


Die BIP-Entwicklung für das 1. Quartal 2023 im Euroraum wurde gestern von einem vorläufigen leichten Plus (+0,1%) in ein finales leichtes Minus (-0,1%) korrigiert. Bereits im 4. Quartal 2022 war das BIP marginal um 0,1% gesunken. Dadurch rutschte nun auch die Eurozone in eine technische Rezession (d.h. zwei aufeinander folgende Quartale mit einer negativen BIP-Entwicklung). Das gleiche Schicksal hatte zuvor schon Deutschland getroffen, auch dort waren die vorläufigen Zahlen bei der finalen Version noch ins Negative berichtigt worden (-0,5% für Q4/2022 und -0,3% für Q1/2023). Dagegen wirkt die gestern für Japan veröffentlichte saisonbereinigte Wachstumsrate für Q1 von +0,7% fast schon wie eine andere Dimension. Der japanische Aktienindex Nikkei 225 legte daraufhin um fast 2% zu.

CDS und Anleihen auf gleicher Höhe


Bei den Indizes für Unternehmen mit Investmentgrade-Rating notieren die CDS-Spreads aktuell auf dem gleichen Niveau wie die Anleihe-Spreads (bei ca. 80 Basispunkten). Dazu führte eine gegenläufige Bewegung in den vergangenen Wochen, bei der die Risiko-Spreads der Anleihen um ca. 10 Basispunkte stiegen, während die Prämien für Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) um ca. 10 Basispunkte sanken. Die Nachfrage nach Absicherung, die im Zuge des Angriffs auf die Ukraine angestiegen war, hat demnach zuletzt abgenommen.

Aktien-Indizes auf gleichem Niveau


Ebenfalls angenähert haben sich die Index-Stände von Euro Stoxx 50 und S&P 500, die gestern leicht im Plus schlossen. Beide notieren aktuell bei knapp 4.300 Punkten. Zuvor hatte der europäische Index in diesem Jahr über weite Strecken die Nase vorne. Aber auch hier gab es im Mai und Juni eine gegenläufige Entwicklung: Während der Euro Stoxx 50 etwas Federn lassen musste und unter seinem Jahreshoch notiert, sprang der S&P 500 auf einen neuen Jahreshöchststand.

Fokus schon auf nächster Woche


Der Wochenausklang dürfte heute relativ ruhig verlaufen. Zum einen stehen keine relevanten Makrodaten zur Veröffentlichung an, zum anderen richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer schon auf die nächste Woche. Dann entscheiden die Notenbanken über ihre weitere Zinspolitik: am Mittwoch die Fed und am Donnerstag die EZB.



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