31.01.2023 08:36

LBBW Morgeninfo: IWF: Geringeres globales Rezessionsrisiko

Rezession in Deutschland wieder wahrscheinlicher


Das deutsche Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im vierten Quartal 2022 überraschend um 0,2% im Vergleich zum Vorquartal. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren insbesondere die privaten Konsumausgaben niedriger als im Vorquartal. Die vorläufigen BIP-Daten für das Gesamtjahr 2022 hatten noch auf eine Stagnation im Schlussquartal hingedeutet. Die Schrumpfung im vierten Quartal passt unserer Meinung nach besser ins Gesamtbild der Konjunkturindikatoren. Eine zumindest kurze Rezession wird damit wieder wahrscheinlicher. Dies steht im Einklang mit unserer Prognose für das Gesamtjahr 2023, die einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5% unterstellt.

Rezessionsrisiko weltweit gesunken


Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht indes weltweit wieder ein geringeres Rezessionsrisiko. Er hob seine globale Wachstumsprognose für 2023 leicht an. Dies geht aus dem vor wenigen Stunden veröffentlichten Update des World Economic Outlook hervor. Demnach sinkt die weltweite Wirtschaftsleistung von 3,4% im vergangenen auf 2,9% im laufenden Jahr. Im Oktober war der IWF noch von einem Zuwachs von 2,7% im Jahr 2023 ausgegangen. In seiner Begründung verwies der Währungsfonds auf die "überraschend robuste" Nachfrage in den Vereinigten Staaten und Europa, die nachlassenden Energiekosten und die Aufgabe der strengen Covid-19-Beschränkungen in China. Die Wachstumsprognose für die USA wurde für das Jahr 2023 deutlich nach oben revidiert. Dort erwarten die IWF-Ökonomen 1,4% (Oktober-Prognose 1,0%). Die Aufwärtsrevision für China fällt mit 5,2% nach zuvor 4,4% für 2023 noch stärker aus. Für das kommende Jahr sollte das globale Wachstum nur leicht höher ausfallen: Die IWF-Prognose lautet 3,1% (zuvor 3,2%). Auch wenn sich der IWF insgesamt optimistischer gab als noch im Oktober, überwiegen laut Währungsfonds nach wie vor die Abwärtsrisiken für die Prognose.

Veröffentlichung deutscher Inflationsdaten verschoben


Die Veröffentlichung der Inflationsdaten für Deutschland wäre heute eigentlich ein Höhepunkt auf dem Makrokalender gewesen. Gestern ließ das Statistische Bundesamt wissen, dass die Veröffentlichung "aufgrund eines technischen Problems in der Datenaufbereitung" auf die sechste Kalenderwoche (6. bis 10. Februar 2023) verschoben wird. Der genaue Termin wird am Freitag bekannt gegeben. Diese Abweichung vom Veröffentlichungskalender der deutschen Statistiker ist höchst ungewöhnlich. Eurostat wird dennoch morgen wie geplant die vorläufigen Inflationsdaten für den Euroraum veröffentlichen. Heute müssen wir uns also zunächst mit den BIP-Daten des vierten Quartals 2022 für den Euroraum begnügen. Zudem erwartet uns eine Reihe an Konjunkturdaten aus den USA. Unter anderem gibt das Konsumentenvertrauen des Conference Board Einblick in die Stimmung der US-Verbraucher. Wir rechnen mit einem Anstieg des Indikators von 108,3 auf 109,0 Punkte.



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