20.01.2023 08:35

LBBW Morgeninfo: US-Konjunkturdaten schüren wieder Rezessionssorgen

EZB hält an Zinserhöhungskurs fest


Wie bereits in der gestrigen Morgeninfo dargelegt, haben Investoren zuletzt ihre Erwartungen zu künftigen Zinserhöhungen etwas zurückgenommen. Doch im Kampf gegen die hohe Inflation wird die EZB ihren Kurs der Zinserhöhungen auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Laut Aussagen des niederländischen Notenbankchefs Klaas Knot - am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos - könnte die EZB mindestens noch bis zur Mitte des Jahres im Straffungsmodus sein. Die Finanzmärkte schätzen die künftigen Zinserhöhungen, aus Sicht von Knot, möglicherweise nicht angemessen ein. Auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte gestern, dass die EZB auf Zinserhöhungskurs bleibe. Seit Juli 2022 hob die EZB die Zinsen bereits viermal an - zuletzt im Dezember um 0,50 Prozentpunkte. Wir gehen in unseren Prognosen ebenfalls von weiteren Leitzinserhöhungen aus.

US-Wohnungsbaugeschäft verliert an Fahrt


Zu den zuletzt enttäuschenden US-Konjunkturdaten hinsichtlich der Einzelhandelsumsätze (-1,1% MoM) und der Industrieproduktion (-0,7% MoM) gesellten sich gestern der Rückgang der US-Baugenehmigungen und -Baubeginne. Die Baugenehmigungen im Dezember verringerten sich um 1,6% auf 1,33 Mio., nachdem im November der Rücksetzer schon 10,6% betrug. Gleichfalls fiel die Zahl der Baubeginne hochgerechnet auf das gesamte Jahr um 1,42% auf 1,38 Mio. Die rückläufigen Bauaktivitäten - verursacht durch steigende Hypotheken- und Materialkosten - wirken damit der Korrektur am Immobilienmarkt entgegen. Heute werden die Verkäufe bestehender Häuser im Dezember gemeldet. Diese könnten von zuvor rund 4,1 Mio. auf 3,9 Mio. Hausverkäufe gesunken sein, womit sich der Immobilienmarkt weiterhin im Abkühlungsmodus befände.

DAX-Jahresauftaktrally gestoppt


Die Anleger befanden sich vor dem Hintergrund der Nachrichtenlage im Rückzug. Den europäischen Börsen ist angesichts von Rezessionssorgen, schwachen Firmenbilanzen und rationalen Gewinnmitnahmen die Puste ausgegangen. DAX und Euro Stoxx 50 gingen mit einem Minus von 1,7% und 1,9% bei 14.920 Punkten beziehungsweise 4.094 Zählern aus dem Handel. Die neu eroberte und psychologisch bedeutsame 15.000er Marke im DAX konnte nicht gehalten werden. Die Jahresauftaktrally fand damit vorerst ein Ende. Trotz wieder aufkeimender US-Rezessionsängste zeigten sich die Anleger in Asien unbeeindruckt vom gestrigen Rücksetzer an der Wall Street. Heute Morgen notieren die asiatischen Börsen mehrheitlich im grünen Bereich.



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