Märkte am Morgen | Angstbarometer am Boden – Marktbreite mahnt zur Vorsicht
Rein statistisch tendieren die Aktienmärkte in den Tagen vor einer Fed-Sitzung meist positiv. Auch die März-Verfallswoche weist eine erfreuliche Bilanz auf. Ob dies allerdings auch in diesem Jahr der Fall sein wird, ist angesichts der zahlreichen Termine in den kommenden Tagen vollkommen offen.
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Angstbarometer am Boden – Marktbreite mahnt zur Vorsicht
Rein statistisch tendieren die Aktienmärkte in den Tagen vor einer Fed-Sitzung meist positiv. Auch die März-Verfallswoche weist eine erfreuliche Bilanz auf. Ob dies allerdings auch in diesem Jahr der Fall sein wird, ist angesichts der zahlreichen Termine in den kommenden Tagen vollkommen offen. Zur Vorsicht mahnt weiterhin die große Sorglosigkeit und der vielfach hohe Optimismus bei den Akteuren.
Größere Schwankungen werden eingepreist
Allerdings steht das Angstbarometer auf den S&P 500, der VIX-Index, mit zwölf Punkten auf einem geringen Niveau. Ein Anstieg bis in den Bereich um 20 bis 25 Prozent wie zuletzt bei der Brexit-Entscheidung und den US-Wahlen wäre durchaus zu erwarten. Die derzeit noch hohen Netto-Short-Positionen auf den VIX überraschen vor allem auch vor dem Hintergrund der mittelfristig steigenden Volatilitätskurve. Im Frühjahr und Sommer rechnen die Profis mit stärkeren Bewegungen an den Märkten.
200-Tage-Indikator als Warnsignal
Vor allem auch viele mittel- bis langfristig ausgerichtete Investoren dürften daher nur noch sehr vorsichtig agieren. Viele warten auf eine Korrektur, um mit einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis einzusteigen. Dies gilt sowohl für die US-Börsen wie auch den DAX.
Während bereits rund die Hälfte der DAX-Aktien unter ihren Monatsdurchschnitt (21-Tage-Linie) notiert und sich somit die kurzfristige Marktbreite zuletzt verschlechtert hat, behaupten noch 28 der 30 Papiere ihre langfristige 200-Tage-Linie. In der Vergangenheit waren ähnlich extreme Vorgaben häufig vor einer Korrektur zu beobachten. Erst wenn wieder weniger als 15 Prozent der Indexmitglieder den 200-Tage-Durchschnitt behaupten, lag meist ein Tiefpunkt beim DAX und somit ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis vor.
RWE-Tochter vor Übernahme?
Von den Börsen in Übersee kommen zu Handelsbeginn keine klaren Signale für den DAX. Der deutsche Leitindex startet im Bereich der 12.000er-Marke. Bei den Einzelwerten steht RWE im Rampenlicht. Im vergangenen Jahr erzielte der Energiekonzern mit 5,7 Mrd. Euro den höchsten Verlust in der Firmengeschichte. Doch der Blick in die Zukunft verspricht leichte Besserung. Gerüchten zufolge hat zudem der französische Strom- und Gaskonzern Engie ein Auge auf die Ökostrom-Tochter Innogy geworfen. RWE hält 77 Prozent der Anteile und könnte die Beteiligung bis auf 51 Prozent reduzieren. Volatiler wird auch die VW-Aktie erwartet, die Jahrespressekonferenz dürfte für Schlagzeilen sorgen.
BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.
Vorbörslich geben die Bullen weiter Gas, womit der Index sich dem EMA50 bei gut 31.760 Punkten annähern könnte. Dort wurde der Dow Jones zuletzt Ende Mai/Anfang Juni ausgebremst.
Etwas darüber verläuft auch der EMA200 Stunde, womit die Luft für die Käufer kurzfristig etwas dünner wird. Ein Pullback in den Unterstützungsbereich um 1,0072 USD sollte heute nicht überraschen.