MÄRKTE AM MORGEN | Autoaktien bremsen den DAX

Auf die EZB ist Verlass: Die wirtschaftliche Abkühlung in der Euro-Zone ist stärker und breiter angelegt als erwartet und veranlasst die Währungshüter, neue Langfristkredite für Geschäftsbanken in Aussicht zu stellen. Und auch in den USA wird die Fed immer vorsichtiger, Zinssenkungen zum Jahresende werden am Markt bereits teilweise eingepreist.

Zudem setzen die Börsen auf eine Einigung im Handelskonflikt. Nach der jüngsten Verhandlungsrunde in Peking soll bereits in dieser Woche eine chinesische Delegation in die US-Hauptstadt reisen, um zeitnah eine Lösung zu erzielen. Ein wesentlicher Belastungsfaktor der vergangenen Monate könnte bald wegfallen, ein Durchbruch bei den Gesprächen wird bereits teilweise vorweggenommen.

Strafzölle gegen Daimler, BMW und VW?

Zum Wochenauftakt wird der DAX rund 0,2 Prozent höher erwartet bei 11.320 Punkten. Wesentlich stärker präsentierten sich die Börsen in Asien: In Tokio legte der Nikkei um 1,9 Prozent zu, die Kurse in China rückten um 2,7 Prozent vor.

Besonders der wichtige Autosektor bremst die Kauflaune am deutschen Aktienmarkt. Inzwischen verdichten sich die Pläne der USA, Importautos als Bedrohung für die nationale Sicherheit einzustufen. Demnach könnten schon bald die Einfuhrzölle auf deutsche Autos auf 25 Prozent steigen.

Ein wenig aufatmen werden hingegen die Aktionäre von Wirecard. Die Finanzaufsicht Bafin hat Spekulationen auf fallende Aktienkurse beim Zahlungsabwickler untersagt. Nach den Kurskapriolen in den vergangenen Tagen könnten die Schwankungen somit wieder geringer ausfallen. Vorerst bleibt die Unsicherheit aber groß: Nach ersten Sammelklagen in den USA gegen den DAX-Konzern wegen angeblicher Verstöße gegen das Wertpapiergesetz bereiten sich auch in Deutschland Anwaltskanzleien auf mögliche Schadensersatzklagen vor.

Pause in den USA

Insgesamt aber dürfte der Handel an den Finanzmärkten heute eher ruhig verlaufen – in den USA bleiben die Börsen wegen eines Feiertages geschlossen. Am Freitag hatte die Wall Street ihre Rally fortgesetzt: Der Dow Jones rückte um 1,7 Prozent vor, auf Wochensicht kletterte das Barometer um gut drei Prozent.

Von der wieder erhöhten Risikobereitschaft profitiert auch der Ölpreis, die Notierungen liegen auf dem höchsten Niveau seit Mitte November. Gefragt bleibt zudem Gold, die Feinunze nimmt das Jahreshoch ins Visier.

Hier geht es zu den wichtigsten Wirtschafts- und Unternehmensterminen der Woche: Termine der Woche

Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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