MÄRKTE AM MORGEN | Banken halten Anleger auf Trab
Endlich zählen wieder Fakten an den Aktienmärkten. Während hinsichtlich der politischen Risikofaktoren Brexit und Handelsstreit weiterhin viel Geduld gefragt ist, dürfte die anstehende US-Berichtssaison schnell zeigen, ob die jüngsten Kursgewinne auch gerechtfertigt waren. Die Messlatte liegt denkbar tief: Analysten rechnen für das erste Quartal bei den Firmen im S&P 500 mit einem Gewinnrückgang von gut vier Prozent. Dies wäre das größte Minus seit dem zweiten Quartal 2016. Noch zum Jahreswechsel lagen die Prognosen bei einem Anstieg von etwa drei Prozent. Gerade der Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ist aber schwierig, da die Gewinne 2018 massiv durch die US-Steuerreform nach oben verzerrt wurden.
Eingeläutet wird die heiße Phase seit einigen Jahren von den Banken. In den Fokus rücken gegen Mittag die Bilanzen von JPMorgan und Wells Fargo. Die Ergebnisse der Finanzhäuser gelten als Indikator für den gesamten Aktienmarkt. Montag folgen bereits Goldman Sachs und Citigroup.
Software AG überzeugt
Zum Wochenschluss treten die europäischen Börsen auf der Stelle, der DAX wird bei 11.930 Punkten erwartet. Eon steht Berichten zufolge kurz davon, die wichtige Hürde von 90 Prozent bei Innogy zu überspringen. Sollte die Schwelle fallen, kann der Versorger die restlichen Minderheitsaktionäre von Innogy aus dem Unternehmen drängen.
Bei der Deutschen Bank rückt bereits die Hauptversammlung am 23. Mai in den Vordergrund. Der kritische Aktionär Karl-Walter Freitag will erneut über die Abberufung von Aufsichtsratschef Paul Achleitner abstimmen lassen.
Anleger beschäftigen sich zudem mit dem Zahlenwerk der Software AG. Im ersten Quartal 2019 steigerte die Firma den Umsatz, das Betriebsergebnis lag hingegen auf Vorjahresniveau. Eine teilweise Prognoseanhebung sorgt für gute Stimmung, vorbörslich legt der Kurs zu.
Nikkei ignoriert US-Vorgaben
Mit Pluszeichen verabschiedeten sich die Händler in Japan ins Wochenende, der Nikkei rückte um 0,7 Prozent vor. Minuszeichen dominierten hingegen in Hongkong und China.
Sehr ruhig verlief erneut das Geschäft in den USA. Wie bereits am Vortag schloss der Dow Jones auch am Donnerstag nahezu unverändert. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,2 Prozent nach.
Deutliche Verluste verzeichnete zuletzt Gold, die Feinunze steht wieder klar unter der 1300er-Marke. Brent wird nach dem gestrigen Schwächeanfall bei 71 Dollar gehandelt, der Euro legt auf 1,128 Dollar zu.
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