Märkte am Morgen | Böse Überraschung am Aschermittwoch?
Ein Großteil der Aufwärtsbewegung basiert nur auf Hoffnungen, die Trump in den vergangenen Wochen schürte. Zahlreiche Investoren setzten auf die positiven Auswirkungen der versprochenen Deregulierungsmaßnahmen, massiven Steuersenkungen und hohen Infrastrukturprogramme.
Inhalt teilen
Böse Überraschung am Aschermittwoch?
Ein Großteil der Aufwärtsbewegung basiert nur auf Hoffnungen, die Trump in den vergangenen Wochen schürte. Zahlreiche Investoren setzten auf die positiven Auswirkungen der versprochenen Deregulierungsmaßnahmen, massiven Steuersenkungen und hohen Infrastrukturprogramme.
Inzwischen notiert der amerikanische Leitindex S&P 500 gut acht Prozent über seiner viel beachteten 200-Tage-Linie. Dies ist der höchste Abstand seit Anfang 2014. Größere Rücksetzer und somit eine Marktbereinigung hat es ebenfalls schon lange nicht mehr gegeben: Zuletzt verzeichnete der Index am 11. Oktober 2016 einen Tagesverlust von mehr als ein Prozent. Doch ganz allmählich scheinen auch die Optimisten kalte Füße zu bekommen, in den vergangenen Tagen ist das Aufwärtsvolumen sowie die Anzahl der Aktien mit einem neuen 52-Wochen-Hoch an der Wall Street deutlich gesunken.
Fakten müssen auf den Tisch
Neue Aufwärtsfantasie dürfte nur aufkommen, wenn Trump um 22 Uhr deutscher Zeit seine Rede vor dem Kongress in Washington nutzt, um endlich konkrete Zahlen und Zeithorizonte zu nennen. Am 9. Februar hatte er angekündigt, innerhalb von zwei bis drei Wochen ein neues Steuerkonzept zu präsentieren. Seitdem ist es ruhig geworden. Finanzminister Steven Mnuchin schraubte sogar die Erwartungen deutlich nach unten mit dem Hinweis, dass erst im August eine Reform vorgestellt wird. Somit besteht die Gefahr, dass die Börsen zu optimistisch waren und Trump nicht wie erhofft liefert. Kräftige Verluste ab der Wochenmitte wären dann nicht überraschend.
Gespannte Ruhe
Anleger werden sich daher heute mit größeren Engagements zurückhalten, der DAX startet nahezu unverändert bei rund 11.850 Punkten. Gold verteidigt mit 1250 Dollar je Feinunze die jüngsten Gewinne, der Euro steht knapp unter 1,06 Dollar.
Zudem ist der Handelstag gespickt mit weiteren Terminen. Um 14.30 Uhr wird die zweite Schätzung für das US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal veröffentlicht. Volkswirte rechnen mit einem annualisierten Anstieg von 2,1 Prozent, was leicht über der ersten Schätzung von annualisiert 1,9 Prozent liegen würde. Zudem öffnen der größte deutsche Baukonzern Hochtief und der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter ihre Bücher.
BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.
Vorbörslich geben die Bullen weiter Gas, womit der Index sich dem EMA50 bei gut 31.760 Punkten annähern könnte. Dort wurde der Dow Jones zuletzt Ende Mai/Anfang Juni ausgebremst.
Etwas darüber verläuft auch der EMA200 Stunde, womit die Luft für die Käufer kurzfristig etwas dünner wird. Ein Pullback in den Unterstützungsbereich um 1,0072 USD sollte heute nicht überraschen.