MÄRKTE AM MORGEN | Eskalation im Handelsstreit schockt die Börsen

Der Handelskonflikt zwischen China und den USA war für viele Anleger bereits gelöst. Erst kürzlich gab es Meldungen, dass der Streit zeitnah beigelegt sein könnte. Am Sonntag erhöhte US-Präsident Trump den Druck und kündigte in einer Reihe von Tweets an, kommenden Freitag die Importzölle auf chinesische Waren im Umfang von 200 Mrd. Dollar von derzeit zehn auf 25 Prozent zu erhöhen. Trumps Kehrtwende überraschte nicht nur die chinesische Seite. Peking prüft nun, die für Mittwoch angesetzten Verhandlungen in Washington abzusagen.

Tiefrote Minuszeichen

In Asien reagierten die Aktienmärkte mit kräftigen Verlusten. Während in Japan aufgrund eines Feiertags nicht gehandelt wurde, fällt der Hang Seng um gut drei Prozent. An den chinesischen Börsen sacken die Indizes um mehr als sechs Prozent ab. Neue Konjunkturdaten wie der Einkaufsmanagerindex verpuffen: So war die Geschäftsaktivität bei den chinesischen Dienstleistern im April gestiegen.

In Europa und den USA dürfte das Börsenbeben zumindest zum Auftakt nicht ganz so kräftig ausfallen. Die US-Futures liegen rund 1,6 Prozent im Minus, der DAX wird im frühen Handel 1,8 Prozent tiefer bei 12.200 Zählern taxiert.

An den Devisenmärkten fällt der Yuan im asiatischen Handel auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Kaum Bewegungen zeigt hingegen der Euro, aktuell steht die Gemeinschaftswährung bei 1,12 Dollar. Hingegen sacken die Ölpreise mit den neuen Zollandrohungen auf ein Fünf-Wochen-Tief, Brent verliert zwei Prozent auf 69,4 Dollar. Gold als sicherer Hafen profitiert kaum und rückt auf 1280 Dollar vor.

Börsengang von Siemens-Sparte?

Neuigkeiten von den Unternehmen rücken angesichts der Eskalation im Handelsstreit in den Hintergrund. Aktien von Siemens könnten dennoch auf Interesse stoßen. Insidern zufolge erwägt der Konzern, die neu gebildete Sparte „Gas & Power“ auszugliedern und damit auf einen Gang an die Börse vorzubereiten. Bereits zur Wochenmitte könnten die Pläne Investoren vorgestellt werden.

Im Blick bleiben auch Finanzwerte. Der Deutschen Bank droht am 23. Mai erneut eine stürmische Hauptversammlung. Mehrere einflussreiche Stimmrechtsberater melden Bedenken gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat an.

Hier geht es zu den wichtigsten Wirtschafts- und Unternehmensterminen der Woche: Termine der Woche

Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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