MÄRKTE AM MORGEN | EZB treibt DAX an – was macht die Fed?

Geldpolitische Tauben sind am Aktienmarkt gerne gesehen. So auch am Dienstag, als EZB-Chef Mario Draghi auf der Notenbank-Konferenz in Sintra neue Fantasien entfachte. Zusätzliche Zinssenkungen und weitere Anleihekäufe wären denkbar, wenn die Inflation in der Eurozone nicht anzieht.

Geldpolitische Tauben sind am Aktienmarkt gerne gesehen. So auch am Dienstag, als EZB-Chef Mario Draghi auf der Notenbank-Konferenz in Sintra neue Fantasien entfachte. Zusätzliche Zinssenkungen und weitere Anleihekäufe wären denkbar, wenn die Inflation in der Eurozone nicht anzieht. Bis zur nächsten Sitzung am 25. Juli vergehen allerdings noch ein paar Wochen. Während der DAX kräftig zulegte, markierte die deutsche Zehnjahresrendite mit minus 0,33 Prozent ein Rekordtief. Der Euro sackte auf unter 1,12 Dollar ab, was wiederum die Exportaussichten für Europas Firmen verbesserte. Auch Gold als Inflationsschutz bleibt gesucht, die Feinunze kostet 1345 Dollar.

Nach der EZB ist vor der Fed

Neben der geldpolitischen Unterstützung aus Europa hofft der Markt nun auf Rückenwind aus den USA. Um 20.00 Uhr steht die Zinsentscheidung der Fed an, eine halbe Stunde später beginnt die mit Spannung erwartete Pressekonferenz. Am Terminmarkt liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung bei rund 25 Prozent, wesentlich mehr Akteure rechnen mit einer Anpassung auf der Sitzung im Juli. Zuletzt hatte die Fed den Schlüsselsatz im Dezember auf die Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent angehoben.

Als mögliche Begründung für einen Kurswechsel in der Geldpolitik könnte auch der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Handelsstreit dienen, die Risiken für die Weltwirtschaft sind zuletzt deutlich gestiegen. Im Zollstreit keimt aber neue Hoffnung auf, nachdem Trump gestern ein größeres Treffen mit Chinas Amtskollegen Xi Jinping auf dem G20-Gipfel ankündigte.

Die US-Börsen folgten am Dienstag den guten Vorgaben aus Europa: Der Leitindex Dow Jones rückte um 1,4 Prozent vor und steht wieder im Dunstkreis der Rekordmarke bei 26.951 Zählern. Technologiewerte waren wie am Vortag besonders gesucht, der Nasdaq 100 kletterte um 1,5 Prozent. Nachbörslich präsentierte Adobe besser als erwartete Zahlen, die Aktien des Softwarekonzerns legten um rund drei Prozent zu. Kräftig aufwärts geht es auch in Asien, der Nikkei springt um 1,7 Prozent an.

Dish signalisiert Interesse

In Frankfurt atmet der DAX nach dem gestrigen Freudensprung zunächst durch und steht vorbörslich unverändert bei 12.330 Punkten. Berichten zufolge will der US-Fernsehsatellitenbetreiber Dish Network für mindestens sechs Mrd. Dollar Vermögenswerte kaufen, die die beiden Mobilfunkanbieter Sprint und T-Mobile US auf Grund ihrer Fusionspläne abstoßen müssen.

Bayer will das milliardenschwere Schadenersatz-Urteil einer Jury gegen den Konzern aufheben lassen. Demnach werde die Entscheidung der Geschworenen nicht von den Fakten getragen, so die Begründung.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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