MÄRKTE AM MORGEN | Jahreshoch oder Rückschlag?

Gerade die Skepsis bei vielen Anlegern könnte sich als positiv für die Märkte erweisen, sofern neue Hiobsmeldungen ausbleiben. Viele Investoren wurden vom kräftigen Anstieg in den ersten beiden Monaten überrascht und hoffen auf einen Rücksetzer.

Gerade die Skepsis bei vielen Anlegern könnte sich als positiv für die Märkte erweisen, sofern neue Hiobsmeldungen ausbleiben. Viele Investoren wurden vom kräftigen Anstieg in den ersten beiden Monaten überrascht und hoffen auf einen Rücksetzer. Damit könnten die Kurse zugleich gut nach unten abgesichert sein. Auf der anderen Seite sind zahlreiche Strategen noch zu wenig investiert. Steigen die Notierungen, geraten sie in Performance-Rückstand und werden in den Markt gezwungen. So kann ein sich selbst verstärkender Effekt einsetzen und die Indizes auf frische Jahreshochs treiben.

Brexit geht in die Verlängerung

Im frühen Geschäft wird der DAX rund 0,2 Prozent höher erwartet bei 11.620 Zählern. Damit bleibt der Index grundsätzlich in einer guten Ausgangslage, das Jahreshoch liegt bei knapp 11.680 Punkten. Zu viel Risiko werden Anleger aber kaum eingehen, heute ist zudem Großer Verfall an den Terminmärkten.

Auch das Brexit-Drama wird die Märkte noch länger beschäftigen. Premierministerin Theresa May will den ausgehandelten Vertrag bis kommenden Mittwoch erneut zur Abstimmung stellen. Sollte der Deal angenommen werden, schlägt May eine Verschiebung des Brexit bis Ende Juni vor. Fällt der Vertrag im dritten Anlauf hingegen erneut durch, wird ein EU-Austritt nach dem 30. Juni angestrebt. Voraussetzung für eine solche Verlängerung ist allerdings, dass die 27 EU-Mitgliedsstaaten der neuen Frist zustimmen. Das britische Pfund steht am Morgen nahezu unverändert bei 1,32 Dollar.

Leicht positive Vorgaben kommen aus Asien. Zum Wochenschluss legte der Nikkei um 0,8 Prozent zu, ähnliche Zugewinne verzeichneten die Börsen in China. Der Terroranschlag in Christchurch verunsicherte die Märkte hingegen kaum. In der Nacht bestätigte die Bank of Japan ihre ultralockere Geldpolitik und zeichnete eine trüberes Bild der Wirtschaft.

Anleger beschäftige sich zudem mit Nachrichten aus China. Während die Handelsgespräche stocken, ist der Volkskongress zu Ende gegangen. Um die Konjunktur zu stützen, wurde das größte Steuersenkungspaket der jüngeren Vergangenheit verabschiedet. Zudem bekräftigte Chinas Notenbankchef Yi Gang alles zu tun, um die Konjunktur wieder in Schwung zu bringen.

US-Börsen stagnieren

Die wichtigsten amerikanischen Indizes haben am Donnerstag deutlich an Schwung verloren. Der Dow Jones beendete den Tag nahezu unverändert, der Tech-Index Nasdaq 100 gab um 0,2 Prozent nach. Uneinheitlich präsentiert sich auch der Ölmarkt, Brent steht bei 67 Dollar. Gold fiel erneut bis in den Bereich der runden Marke bei 1300 Dollar.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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BNP Paribas
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