MÄRKTE AM MORGEN | Korrekturrisiken nehmen zu
Der Monatswechsel dürfte an den Börsen recht volatil ausfallen. Mit der Fed-Zinssitzung am Mittwoch und den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag sowie weiteren Konjunkturzahlen ist die Agenda bereits gut gefüllt. Noch stärker im Blick stehen derzeit aber die Unternehmen mit ihren Bilanzen. Fast ein Drittel der DAX-Mitglieder präsentiert in dieser Woche Quartalszahlen, dazu kommen zahlreiche Berichte aus der zweiten Reihe sowie Europa und den USA. Mit der Rally sind auch die Bewertungen gestiegen, für Enttäuschungen ist kein Platz. Schlechte Nachrichten werden mit Verlusten quittiert, die Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik lockt keine neuen Käufer mehr an. Nur wenn die Firmen liefern und mit den Prognosen positiv überraschen, dürften der Blick aufwärts gerichtet bleiben.
Covestro startet mit Gewinnrückgang
Zum Auftakt am Montag zeigen sich die Aktienmärkte lustlos, der DAX steht unverändert bei 12.325 Zählern. Gestützt wird der Index vom Dollar, der gegen den Euro im Bereich der neuen Jahreshochs notiert. Die Hoffnung auf eine spanische Regierungsbildung sorgte hingegen kaum für größere Kursbewegungen, der Euro kostet 1,116 Dollar. Im Hinterkopf bleibt auch eine mögliche Einigung im Handelsstreit – am Dienstag werden die Gespräche zwischen den USA und China fortgesetzt.
Von der Berichtssaison kommen zunächst keine positiven Impulse. Zunehmender Wettbewerb und ein spürbarer Preisrückgang führten wie erwartet im ersten Quartal zu einem deutlichen Gewinnrückgang bei Covestro. Für das Gesamtjahr bekräftigte der Kunststoff-Hersteller aber seine Ziele.
Nach den gescheiterten Fusionsverhandlungen mit der Commerzbank sieht der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Paul Achleitner, keine Notwendigkeit für einen grundlegenden Strategieschwenk bei der Investment-Sparte. Zuvor hatte Deutsche Bank-Chef Christian Sewing die Investmentbanker unter Druck gesetzt.
Aktien der Deutschen Post rücken ebenfalls in den Vordergrund. Nach der Erhöhung des Briefportos will der Logistiker auch die Paketpreise der Konzerntochter DHL anheben.
Leicht positive Signale aus den USA
In Japan bleiben die Börsen, wie auch den Rest der Woche, wegen Feiertagen geschlossen. Starke Zahlen zum US-Wachstum im ersten Quartal setzten sich am Freitag gegen einige enttäuschende Quartalsberichte an der Wall Street durch. Der Dow Jones rückte um 0,3 Prozent vor, auf Wochensicht trat der Index auf der Stelle. Deutliche Verluste in der Chip-Branche setzten den Technologie-Aktie zu.
Deutliche Minuszeichen dominierten zuletzt am Ölmarkt, Brent kostet gut 71 Dollar. US-Präsident Donald Trump forderte die Opec erneut auf, mehr Öl zu fördern, damit die Preise fallen. Gold verteuert sich auf 1285 Dollar.
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