MÄRKTE AM MORGEN | Lufthansa und Deutsche Bank im Visier
Die zuletzt kräftigen Verluste bei den Chip-Werten zeigen, dass verstärkt Sorgen aufkommen vor möglichen Gewinnrevisionen auf Grund der Restriktionen gegen Huawei. Auch der Zollstreit und die Lage im Golf von Oman wirken sich immer stärker negativ auf die Konjunktur aus, je länger die Unsicherheit anhält.
Vorerst ruhen die Hoffnungen daher auf der Fed. Eine Zinssenkung bereits am Mittwoch wäre allerdings eine große Überraschung. Um die hohen Erwartungen des Marktes aber nicht zu enttäuschen, muss Fed-Chef Jerome Powell zumindest verbal einen Kurswechsel in der Geldpolitik andeuten. Andernfalls könnten die Aktienmärkte wie so häufig im Frühsommer doch noch den schwachen saisonalen Vorgaben folgen und abwärts drehen.
Lufthansa wird vorsichtiger
Zumindest zum Wochenauftakt zeichnet sich ein freundlicher Start ab, der DAX wird vorbörslich 0,2 Prozent höher bei 12.120 Punkten erwartet. Kräftig unter Druck steht hingegen die Lufthansa: Wegen des Preiskampfes im europäischen Flugverkehr senkte die Airline ihre Jahresprognose. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird nun bei zwei bis 2,4 Mrd. Euro erwartet anstatt den bislang angepeilten 2,4 bis drei Mrd. Euro.
Gerüchten zufolge plant die Deutsche Bank im Zuge einer Umstrukturierung eine milliardenschwere Bad Bank. Außerhalb Europas sollen zudem die Aktienhandels- und Zinshandelsgeschäfte deutlich verringert oder komplett geschlossen werden. Details dazu soll es bei der Bekanntgabe der Halbjahresergebnisse Ende Juli geben.
Auf Interesse könnten auch die Papiere der Deutschen Telekom stoßen. Eine Zustimmung des US-Justizministeriums zur geplanten Milliardenfusion von T-Mobile US und Sprint ist wieder wahrscheinlicher geworden. Allerdings müssten dafür mehrere Unternehmensteile verkauft werden.
Bitcoin vor wichtiger Marke
Keine klaren Vorgaben kommen aus den USA: Am Freitag schloss der Dow Jones 0,1 Prozent tiefer, der Nasdaq 100 gab um 0,4 Prozent nach. In Tokio liegt der Nikkei nahezu auf dem Niveau vom Freitag, uneinheitlich präsentieren sich die Börsen in China.
An den Rohstoffmärkten bleibt Brent auf Grund der Spannungen in der Golf-Region gut unterstützt und kostet 62 Dollar. Gold markierte zuletzt mit 1358 Dollar ein neues Jahreshoch, aktuell steht die Feinunze bei 1340 Dollar. Der Euro legt leicht auf 1,121 Dollar zu. Deutlich aufwärts geht es hingegen bei den Krypto-Währungen. Erstmals seit einigen Monaten kletterte der Bitcoin am Wochenende über die Schwelle von 9000 Dollar.
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