MÄRKTE AM MORGEN | Neue Runde im Zollstreit?
Ende Juli vergangenen Jahres hatten EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und US-Präsident Donald Trump noch einen Burgfrieden geschlossen. Sorgen über US-Strafzölle für europäische Autos rückten in den Hintergrund. Nun ist das Thema wieder in den Schlagzeilen: Sollten die Importe tatsächlich in Washington als Risiko für Amerikas nationale Sicherheit gesehen werden, könnte Trump innerhalb von 90 Tagen neue Zölle einführen. Vorsorglich kündigte die EU-Kommission bereits Gegenmaßnahmen an. Marktbeobachter befürchten, dass Trump ermutigt sein könnte, die europäischen Autobauer ins Visier zu nehmen, wenn ein guter Deal mit China auf dem Tisch liegt.
Warten auf die Wall Street
Für den DAX sind dies keine guten Nachrichten, der schwer gewichtete Autosektor bestimmt wesentlich die Richtung am deutschen Aktienmarkt. Wie bereits am Montag pendeln die Kurse seitwärts, der Index wird unverändert bei 11.290 erwartet. In Asien hielten sich Anleger ebenfalls zurück: Der Nikkei rückte um 0,2 Prozent vor, unverändert beendeten Chinas Märkte den Handel. Ein ähnlich lustloses Bild zeigen die Futures auf die großen US-Indizes.
Frische Bilanzen sorgen bei Einzelwerten für mehr Schwung. HeidelbergCement wurde im vergangenen Jahr wie erwartet von höheren Energiekosten und ungünstigen Wechselkursen ausgebremst. Operatives Ergebnis und Umsatz lagen dennoch leicht über den Prognosen.
In der zweiten Reihe richtet sich der Fokus auf Tom Tailor: Der chinesische Großaktionär Fosun bietet 2,26 Euro je Aktie, der gestrige Schluss lag bei 2,16 Euro. Finanzwerte könnten zudem auf das Zahlenwerk der britischen Großbank HSBC reagieren. Gute Geschäfte in Asien und geringere Steuerbelastungen sorgten für Rückenwind, der Gewinn blieb aber unter den Erwartungen des Marktes.
Ölpreis und Gold im Aufwind
Brent verteidigt am Morgen die jüngsten Gewinne und steht bei 66,50 Dollar. Neben der Hoffnung auf ein Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China stützen auch die geplanten Opec-Förderkürzungen. Gold bleibt ebenfalls gesucht, die Feinunze steht so hoch wie seit rund zehn Monaten nicht mehr und legte ausgehend vom Tief Mitte November bereits um gut zehn Prozent zu.
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