Märkte am Morgen | S&P 500, DAX – die Warnsignale mehren sich
Trotz der ordentlichen Zuwächse in den vergangenen Wochen blicken viele Investoren in Frankfurt eher skeptisch in die Zukunft. Dies würde eigentlich für weiter steigende Kurse sprechen. Allerdings fällt auf der anderen Seite des Atlantiks die Stimmungslage ganz anders aus.
Inhalt teilen
S&P 500, DAX – die Warnsignale mehren sich
Trotz der ordentlichen Zuwächse in den vergangenen Wochen blicken viele Investoren in Frankfurt eher skeptisch in die Zukunft. Dies würde eigentlich für weiter steigende Kurse sprechen. Allerdings fällt auf der anderen Seite des Atlantiks die Stimmungslage ganz anders aus.
Kursziel nach zwei Monaten erreicht
So liegt das Sentiment der nordamerikanischen Fondsmanager weiterhin im euphorischen Bereich, gleiches gilt für die Börsenbriefschreiber. Nur die Kleinanleger haben zuletzt in die Rally hinein verkauft. Inzwischen steht der S&P 500 nur noch knapp unter dem Jahreskursziel vieler Investoren von rund 2400 Punkten. Im Dunstkreis der Marke dürften nun viele Marktteilnehmer nervös werden und vorsichtshalber Gewinne realisieren.
Angstindikator dürfte bald steigen
Auf den ersten Blick dominiert zwar noch Zuversicht, mittelfristig rechnen viele Akteure aber mit größeren Schwankungen. Der VIX auf den S&P 500 gibt die erwartete kurzfristige Schwankungsbreite über 30 Tage an und liegt mit derzeit knapp zwölf Punkten auf einem niedrigen Niveau. Hingegen steht die 3-Monats-Volatilität bereits bei 15 Punkten, auf Sicht von sechs Monaten notiert das Barometer bei 16,7 Punkten. Anders formuliert: Mit der Sorglosigkeit könnte es bald vorbei sein, an den Terminmärkten wird mit stärkeren Schwankungen im Frühjahr/Sommer gerechnet.
Zinsen geben die Richtung vor
Die jüngsten Kursgewinne bei den klassischen sicheren Häfen stellen ein weiteres Warnsignal dar. Gold eroberte den Widerstand von 1250 Dollar je Feinunze zurück und steht auf dem höchsten Niveau seit Anfang November. Auch der Bund Future brach aus einer Konsolidierungsformation nach oben aus, neue Tiefs bei den Zinsen sind vor dem Hintergrund der zunehmenden politischen Unsicherheit kurzfristig durchaus möglich. Von bald wieder fallenden Zinsen dürften vor allem Immobilienaktien profitieren, während sich die Aussichten für die Bankaktien eintrüben. Da auch der Euro gegen den Dollar im unteren Bereich seiner Trading-Range steht, gleichzeitig aber die Parität vorerst kein Thema zu sein scheint, dürfte eine mögliche Euro-Aufwertung den DAX-Bären ebenfalls Auftrieb verleihen.
Zum Wochenauftakt startet der DAX etwas fester im Bereich der 11.800er-Marke in den Handel. Unter den Einzelwerten steht die Deutsche Börse im Fokus. Berichten zufolge will die London Stock Exchange eine Forderung der EU-Kommission nicht erfüllen. Damit sinken die Chancen für eine Fusion.
BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.
Vorbörslich geben die Bullen weiter Gas, womit der Index sich dem EMA50 bei gut 31.760 Punkten annähern könnte. Dort wurde der Dow Jones zuletzt Ende Mai/Anfang Juni ausgebremst.
Etwas darüber verläuft auch der EMA200 Stunde, womit die Luft für die Käufer kurzfristig etwas dünner wird. Ein Pullback in den Unterstützungsbereich um 1,0072 USD sollte heute nicht überraschen.