MÄRKTE AM MORGEN | Warnsignale aus den USA

An schwache Konjunkturdaten aus Asien und Europa haben sich die Märkte inzwischen gewöhnt. Nun scheint aber auch die amerikanische Wirtschaft immer deutlichere Bremsspuren zu zeigen. Die am Donnerstag gemeldeten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen deutlich über den Erwartungen, zugleich brachen die Umsätze im US-Einzelhandel im Dezember so kräftig ein wie seit 2009 nicht mehr

An schwache Konjunkturdaten aus Asien und Europa haben sich die Märkte inzwischen gewöhnt. Nun scheint aber auch die amerikanische Wirtschaft immer deutlichere Bremsspuren zu zeigen. Die am Donnerstag gemeldeten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen deutlich über den Erwartungen, zugleich brachen die Umsätze im US-Einzelhandel im Dezember so kräftig ein wie seit 2009 nicht mehr. Zum Wochenschluss stehen weitere Wirtschaftsdaten auf dem Programm. Die Börsen hängen erneut stark an der Geldpolitik der Notenbanken. Eine Straffung rückt in weite Ferne, auch in den USA.

Notstand und Bedrohung

Doch damit nicht genug. Der US-Kongress sendete zwar grünes Licht für den Haushaltskompromiss, um so einen erneuten Regierungsstillstand zu vermeiden. US-Präsident Donald Trump will den Deal auch unterschreiben – zugleich aber den nationalen Notstand ausrufen. Damit könnte er sich Gelder zur Finanzierung des Mauerbaus zu Mexiko unter Umgehung des Kongresses aus anderen Quellen beschaffen.

Unter den DAX-Aktien stehen zudem Autowerte unter Beobachtung. Gerüchten zufolge hat das amerikanische Handelsministerium Autoimporte aus Europa als Bedrohung für die nationale Sicherheit eingestuft. Die Einschätzung könnte Trump als Begründung reichen, um Strafzölle auf Autos zu verhängen.

Riskante Anlagen wie Aktien stehen daher unter Druck, zumal die britische Premierministerin Theresa May erneut eine Abstimmungsniederlage im Parlament einstecken musste. Heute gehen auch die Handelsgespräche zwischen China und den USA in Peking zu Ende. Vorbörslich steht der DAX 0,5 Prozent tiefer bei 11.030 Punkten. Tiefrote Vorzeichen dominierten bereits in Asien, der Nikkei büßte um 1,2 Prozent ein, ähnlich deutliche Verluste verzeichneten die chinesischen Börsen.

Allianz glänzt mit Dividendenerhöhung

Keine klaren Signale kommen aus den USA: Während der Dow Jones um 0,4 Prozent verlor, rückte der Nasdaq 100-Index um 0,1 Prozent vor. Aktien von Coca-Cola rauschten nach einem schwachen Ausblick um acht Prozent in den Keller. Facebook droht wegen Datenschutzpannen ein Rekordbußgeld von mehreren Milliarden Dollar. Nvidia wurde nachbörslich hingegen für den guten Ausblick gefeiert.

Ein positiver Auftakt zeichnet sich auch bei den Papieren der Allianz ab. Nach einer erfreulichen Geschäftsentwicklung in 2018 steigt die Dividende um einen Euro auf neun Euro je Aktie. Zudem legte Europas größter Versicherer ein neues Aktienrückkaufprogramm über bis zu 1,5 Milliarden Euro auf.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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