MÄRKTE AM MORGEN | Wie das Kaninchen vor der Schlange
Die Währungshüter sehen eine Abschwächung des Wachstums und auch die Inflationserwartungen werden etwas pessimistischer eingeschätzt. Im Begleittext wurde die bisher „geduldige“ Haltung in Bezug auf mögliche Leitzinssenkungen aufgegeben. Mit der Änderung der Wortwahl ist zwar die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass der nächste Schritt nach unten erfolgen wird. Fast die Hälfte der Notenbanker ist derzeit für niedrigere Zinsen in der zweiten Jahreshälfte. Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach einer schnellen Zinssenkung ignorierten die Währungshüter aber und demonstrierten so ihre Unabhängigkeit. Am Markt wird eine Zinssenkung im kommenden Monat mit fast 100 Prozent eingepreist.
Gold markiert Jahreshoch
Im späten Handel legten die wichtigsten amerikanischen Indizes weiter zu und schlossen im Bereich der Tageshochs. Der Dow Jones rückte um 0,2 Prozent vor auf 26.504 Punkte, bis zur Rekordmarke fehlen weniger als zwei Prozent. Mehr Momentum zeigten erneut die Technologieaktien, der Nasdaq 100 kletterte um 0,4 Prozent. Gute Stimmung entfachte vor allem der Softwarekonzern Adobe mit besser als erwarteten Zahlen.
An den asiatischen Börsen folgten die Anleger den Signalen der Wall Street, der Nikkei legte um 0,5 Prozent zu. Positiv wurde auch die Entscheidung der Bank of Japan aufgenommen, die Zinsen bis mindestens etwa im Frühjahr 2020 sehr niedrig zu halten.
Mit der Aussicht auf eine Zinssenkung in den USA geriet hingegen der Dollar unter Druck, auch im asiatischen Handel setzte sich die Tendenz fort. Der Euro steht bei 1,127 Dollar. Gold profitiert von der Dollar-Schwäche und den sinkenden Renditen, die Feinunze kostet 1385 Dollar und steht auf Jahreshoch.
Pluszeichen dominieren bei den Ölpreisen: Iranische Revolutionsgarden meldeten den Abschuss einer US-Drohne im Persischen Golf. Damit nehmen die Sorgen vor neuen Spannungen in der Region zu.
DAX startet höher
Dank der guten Vorgaben bleibt der DAX im Vorwärtsgang, vorbörslich zeichnet sich ein Plus von 0,4 Prozent auf 12.360 Punkte ab. Unter Druck stehen hingegen die Aktien der Deutschen Bank. Berichten zufolge untersuchen US-Behörden, ob sich die Bank an die Anti-Geldwäsche-Gesetze gehalten hat.
Aktien von SAP stehen unter dem Einfluss der Zahlen von Oracle. Dank Zuwächsen im Cloud-Geschäft übertraf der Rivale die Erwartungen des Marktes, nachbörslich legte der Kurs um knapp fünf Prozent zu. In der zweiten Reihe blickt Delivery Hero optimistischer in die Zukunft und erhöhte die Umsatzprognose für 2019.
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