MÄRKTE AM MORGEN | Zum Wochenschluss steigt die Nervosität

Nach wie vor hängt der Zollkonflikt wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Bis zum G20-Gipfel Ende Juni vergeht aber noch Zeit, zuvor muss die Fed Farbe bekennen.

Nach wie vor hängt der Zollkonflikt wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Bis zum G20-Gipfel Ende Juni vergeht aber noch Zeit, zuvor muss die Fed Farbe bekennen. Und dieser Faktor beruhigt derzeit ein wenig die Nerven der Anleger. Nach wie vor ist unklar, ob US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping auf dem G20-Treffen länger miteinander reden oder vor den Kameras nur die Hände schütteln. Jede Annäherung könnte aber neue Hoffnung entfachen – und eine Erholung der Börsen im Juli auslösen. Zuvor richtet sich das Interesse auf die Fed-Sitzung am kommenden Mittwoch. Zuletzt erhöhte auch hier Trump den Druck auf die Währungshüter, die Zinsen zu senken. Gerade wegen der harschen Töne aus Washington könnte die Fed aber auch untätig bleiben, um zumindest nach außen hin Unabhängigkeit zu wahren.

Was macht der Ölpreis?

Brent und WTI legten zuletzt wieder kräftig zu, die mutmaßlichen Attacken auf zwei Tanker im Golf von Oman haben die Sorgen vor einer Eskalation im Konflikt zwischen den USA und dem Iran verstärkt. US-Außenminister Mike Pompeo beschuldigte Teheran, hinter den Angriffen zu stecken. Brent kostet im frühen Geschäft 61,50 Dollar, am Mittwoch lag der Preis noch unter der 60er-Marke. Gold als sicherer Hafen profitiert von den Vorfällen, die Feinunze liegt knapp unter 1350 Dollar.

Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich ein behaupteter Auftakt ab, der DAX steht vorbörslich unverändert bei 12.160 Zählern. Uneinheitliche Vorgaben kommen aus Asien: Während der Nikkei um 0,4 Prozent zulegt, fallen die Kurse in Shanghai. Peking hat seine Antidumpingzölle auf Stahlrohre aus den USA und der EU verlängert und zugleich kräftig erhöht.

In den USA nutzten Anleger die jüngste Atempause für Käufe. Der Dow Jones rückte um 0,4 Prozent vor, für den Nasdaq 100 ging es um 0,5 Prozent nach oben. Ölwerte profitierten von den gestiegenen Preisen für das schwarze Gold und befeuerten die Erholung am Gesamtmarkt.

VW und Bayer mit Plänen

Unter den DAX-Werten richtet sich das Interesse auf Volkswagen. Bereits am 28. Juni wollen die Wolfsburger die Lkw-Tochter Traton an die Börse bringen und dabei selbst bis zu 1,9 Mrd. Euro erlösen. Die Preisspanne pro Aktie wurde mit 27 bis 33 Euro festgelegt. Im März hatte VW den Börsengang wegen der schwierigen Marktphase überraschend auf Eis gelegt.

Bayer hält weiter an der Produktion des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat fest, plant zugleich aber in den kommenden zehn Jahren Investitionen von fünf Mrd. Euro in die Entwicklung von Alternativen.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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BNP Paribas
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Vorbörslich geben die Bullen weiter Gas, womit der Index sich dem EMA50 bei gut 31.760 Punkten annähern könnte. Dort wurde der Dow Jones zuletzt Ende Mai/Anfang Juni ausgebremst.
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