18.10.2018 10:30
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MÄRKTE AM MORGEN | Anleger brauchen gute Nerven

Mit der Gewinnwarnung bei Fresenius Medical Care haben die DAX-Bullen zur Wochenmitte einen herben Rückschlag einstecken müssen. Auch heute wird die Stimmung zunächst gedämpft bleiben, im vorbörslichen Handel steht der Leitindex rund 0,2 Prozent tiefer bei 11.690 Punkten.

Mit der Gewinnwarnung bei Fresenius Medical Care haben die DAX-Bullen zur Wochenmitte einen herben Rückschlag einstecken müssen. Auch heute wird die Stimmung zunächst gedämpft bleiben, im vorbörslichen Handel steht der Leitindex rund 0,2 Prozent tiefer bei 11.690 Punkten. Bei einigen Einzelwerten dürften die Schwankungen hingegen stärker ausfallen, im Blickpunkt steht vor allem SAP. Nach einem starken dritten Quartal revidierte der Softwarehersteller die Jahresziele zum dritten Mal in diesem Jahr nach oben. Dennoch fällt das Zahlenwerk nicht durchweg erfreulich aus: Im Zukunftsgeschäft Cloud legte der Umsatz überraschend kräftig zu, hingegen schwächelte das Lizenzgeschäft. Auch die erhoffte Trendwende bei der operativen Marge wurde nicht erreicht.

Unter Beobachtung steht zudem die VW-Aktie. Berichten zufolge hat der Vorstand Maßnahmen in Milliardenhöhe für die Diesel-Umrüstung beschlossen, um so Fahrverbote zu verhindern. VW will alte Diesel nicht nur zurücknehmen, sondern auch verschrotten.

US-Anleger schalten auf Vorsicht

Ausgebremst werden die europäischen Börsen auch von durchwachsenen Vorgaben aus den USA und Asien. Steigende Zinsen belasteten den Handel an der Wall Street, die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen rückte um 2 Basispunkte auf 3,19 Prozent vor. Verstärkt wurden die Sorgen vor weiter steigenden Zinsen durch das Protokoll der Fed-Sitzung vom September. Trotz aller Kritik von US-Präsident Donald Trump deutet die Mitschrift auf eine stärkere Straffung der Geldpolitik hin.

Ausgebremst wurde der Dow Jones auch durch die kräftigen Verluste von knapp acht Prozent bei der IBM-Aktie. Zwar übertraf der IT-Konzern die Gewinnerwartungen, verfehlte aber die Prognosen beim Umsatz. Der Dow Jones beendete den Handel um 0,4 Prozent tiefer bei 25.706 Punkten, der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq ging unverändert aus der Sitzung.

Überwiegend rote Vorzeichen dominieren auch in Asien. Der Nikkei verliert rund ein Prozent, die jüngsten Außenhandelsdaten fielen enttäuschend aus. In China rutscht der Shanghai-Composite-Index um knapp zwei Prozent ab. Am Währungsmarkt steht der Euro leicht unter Druck bei 1,148 Dollar. Mit Verlusten von rund 0,3 Prozent starten Brent-Öl und Gold in den Handel.

Brexit und Italien

Anleger warten zudem auf Neuigkeiten aus Brüssel. Bei den Brexit-Verhandlungen hat es wie erwartet keinen Durchbruch gegeben. Nun erhöht die EU den Druck auf die britische Regierung und sagte sogar den Sondergipfel im November ab. Außerdem hält der Streit um den italienischen Haushalt an. Inzwischen hat die EU-Kommission den Haushaltsentwurf zurückgewiesen. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte stellte bereits klar, bei der geplanten Neuverschuldung nicht einlenken zu wollen. Die Rendite der zehnjährigen Anleihen kletterte am Mittwoch auf 3,57 Prozent und dürfte auch heute eng verfolgt werden.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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BNP Paribas
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