17.10.2018 10:30
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MÄRKTE AM MORGEN | Aufwärts an der Mauer der Angst

Selbst der deutlich schlechter als erwartete ZEW-Index konnte am Dienstag die Stimmung nicht trüben. Auf der anderen Seite wurden mit dem Kursrutsch seit Monatsbeginn auch viele negative Faktoren bereits eingepreist.

Selbst der deutlich schlechter als erwartete ZEW-Index konnte am Dienstag die Stimmung nicht trüben. Auf der anderen Seite wurden mit dem Kursrutsch seit Monatsbeginn auch viele negative Faktoren bereits eingepreist. Zudem interpretieren einige Investoren enttäuschende Konjunkturdaten auch positiv: Je durchwachsener die Signale ausfallen, desto später dürfte die EZB ihre Geldpolitik straffen und Zinserhöhungen vornehmen.

Netflix trumpft auf

Rückenwind erfahren die Aktienmärkte auch durch die Berichtssaison. In den USA können die meisten Firmen bisher punkten: Johnson & Johnson und UnitedHealth schraubten das Gewinnziel für das Gesamtjahr nach oben. Überzeugende Bilanzen präsentierten auch Goldman Sachs sowie Morgan Stanley. Auch der Software-Entwickler Adobe entfachte Kauflaune. Gute Nachrichten kamen zudem von Tesla. Der Streit zwischen Firmen-Chef Elon Musk und der Börsenaufsicht SEC wurde mit einem Vergleich beigelegt.

Mit Kursgewinnen von mehr als zehn Prozent reagierte die Aktie von Netflix auf das Zahlenwerk des Streamingdienstes. Die milliardenschweren Eigenproduktionen kommen gut an, im dritten Quartal lagen Kunden- und Gewinnwachstum über den Erwartungen. Untermauert wurde dies durch einen starken Ausblick auf das Schlussquartal.

Dank der erfreulichen Unternehmensdaten verzeichneten die US-Börsen den höchsten Tagesgewinn seit März. Der Dow Jones stieg um 2,2 Prozent und schloss nur knapp unter dem Tageshoch. Gewinne von knapp drei Prozent verzeichnete der Nasdaq 100. In Asien profitierten die Märkte ebenfalls von den guten Vorgaben, der Handelsstreit rückte in den Hintergrund. In Tokio legte der Nikkei um gut ein Prozent zu, Chinas Aktien tendieren nahezu unverändert.

Der DAX dürfte seine Erholung ebenfalls fortsetzen und wird vorbörslich rund 0,4 Prozent fester bei 11.830 Punkten erwartet. Etwas auf die Stimmung drückt die Gewinnwarnung von Fresenius Medical Care. Aufgrund eines unerwartet schwachen Geschäfts mit Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika und den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in bestimmten Schwellenländern senkte der Konzern seine Jahresziele. Die Mutter Fresenius wird nur das untere Ende der Zielspanne erreichen.

Höhepunkt am Abend

Neben dem EU-Gipfel zum Brexit, dem Protokoll der Bank von England und frischen Inflationszahlen aus Europa richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die anstehende Veröffentlichung des Fed-Protokolls zur jüngsten Zinssitzung (20 Uhr). Von den Mitschriften erhoffen sie sich Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Tempo der erwarteten Zinserhöhungen durch die US-Notenbank.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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