MÄRKTE AM MORGEN | Belastungsfaktoren aus 2018 sorgen für Fehlstart
Während die Börse in Tokio geschlossen blieb, leuchten in Shanghai tiefrote Vorzeichen auf: Chinas Leitindex SSE Composite startet gut ein Prozent tiefer in das neue Jahr. Erstmals seit 19 Monaten schrumpfte die chinesische Industrie, der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex rauschte auf 49,7 Punkte und damit unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Vor allem die Inlandsnachfrage ging überraschend kräftig zurück, hier zeigten sich besonders deutlich die negativen Folgen des Handelsstreits mit den USA.
Trump sieht Fortschritte
Mit den Sorgen aus 2018 werden sich Anleger somit auch im neuen Jahr wieder beschäftigen. Ganz oben auf der Agenda bleibt der Handelskonflikt. Hier kamen zuletzt durchaus hoffnungsvolle Signale: US-Präsident Donald Trump äußerte sich optimistisch zu einer baldige Lösung mit China. Die Märkte werden aber zunächst vorsichtig bleiben und auf Fakten warten. Angesichts der negativen Signale aus Asien wird auch der DAX schwächer in den Handel starten, vorbörslich steht der Index rund 0,6 Prozent tiefer bei 10.490 Zählern. In den USA zeichnet sich ebenfalls eine schwache Eröffnung ab, der Future auf den S&P 500 gibt um rund ein Prozent nach. Außerdem schwelt in den USA der Haushaltsstreit weiter.
Damit verpuffen auch wieder Gewinne vom Silvester-Handel. Am Montag war der Dow Jones unter dünnen Umsätzen um 1,1 Prozent gestiegen. Ein schwacher Trost, für den Dezember steht ein herbes Minus von 8,7 Prozent in der Bilanz. Die Verluste fielen ungewöhnlich deutlich aus: Seit 1931 gab es an der Wall Street keinen so schwachen Dezember wie 2018. Auch mit Blick auf das Gesamtjahr lief es an den US-Börsen enttäuschend: 2018 büßte der Dow Jones um 5,6 Prozent ein, eine noch schlechtere Jahresbilanz gab es zuletzt vor zehn Jahren.
Wird der Brexit verschoben?
Recht schwankungsfreudig bleibt das britische Pfund. Gerüchten zufolge gibt es im britischen Parlament Pläne, den Brexit zu verschieben, sollte Premierministerin Theresa May bei der Parlamentsabstimmung über den ausgehandelten Deal mit der EU scheitern. Auch eine zweite Abstimmung in der Bevölkerung ist offenbar noch nicht vom Tisch. Der Euro springt im frühen Geschäft an und steht gegen den Dollar dicht unter der 1,15er-Schwelle.
Der Goldpreis profitiert von der erhöhten Unsicherheit und startet mit 1285 Dollar fester in das neue Jahr. Noch keine klare Tendenz zeichnet sich am Ölmarkt ab, Brent steht bei 53 Dollar.
Hier geht es zu den wichtigsten Wirtschafts- und Unternehmensterminen der Woche:
Termine der Woche