MÄRKTE AM MORGEN | Börsenturbulenzen kehren zurück
Nachdem der S&P500 gestern kurz nach Handelsauftakt mit 2.801,04 Punkten das jüngste Zwischenhoch vom 26. Februar leicht übertroffen hatte, drehte der Index anschließend nach unten und schloss mit einem Verlust von 0,64 Prozent in der Nähe des Tagestiefs. Mit 2.765,31 Punkten notiert er leicht oberhalb der 50-Tage-Linie von 2.745,50 Punkten. Für Verkaufsdruck hatte einerseits die Entlassung von US-Außenminister Rex Tillerson gesorgt. Andererseits hatte US-Präsident Donald Trump die angestrebte Übernahme des Chipherstellers Qualcomm durch den in Singapur ansässigen Wettbewerber Broadcom untersagt. In dem Umfeld waren die Chip- und Technologiewerte, wie Amazon, Apple, Netflix, Nvidia, Microsoft und Facebook unter Druck, und zogen als Schwergewichte den Gesamtmarkt nach unten.
Laut Presseberichten soll Trump bereits in der nächsten Woche strenge Zollmaßnahmen gegen China verhängen. In dem Umfeld waren die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen deutlich gesunken, während der Dollar gegenüber dem Yen und dem Euro kräftig den Rückwärtsgang eingelegt hat. Eine Verschärfung des Handelskriegs könnte laut der Einschätzung von Experten die Weltwirtschaft deutlich belasten, weshalb der DAX mit seinen zahlreichen Exportabhängigen Unternehmen am Dienstag deutlich stärker unter Druck war als der S&P500. Anleger könnten daher die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen und den Dollar weiter genau im Auge behalten.
E.ON-Investoren sind vom geplanten Deal mit RWE begeistert
E.ON hat gestern ein Kursplus von 3,9 Prozent verbucht und war damit einer von lediglich zwei Gewinnern im DAX. Durch die Transaktion mit RWE soll die Kundenzahl von E.ON auf 50 Mio. nach oben schießen. Gleichzeitig werde der operative Gewinn kräftig steigen. Hingegen war die RWE-Aktie mit einem Kursverlust von 2,9 Prozent der drittgrößte Verlierer im DAX. Dabei würde der Versorger zu einem der führenden Stromerzeuger in Europa aufsteigen. So wäre er die Nummer drei bei erneuerbaren Energien.
Warten auf die US-Einzelhandelsumsätze
Adidas hat den Geschäftsbericht vorgelegt. Für 2018 peilt der zweitgrößte Sportartikelhersteller ein währungsbereinigtes Umsatzplus von rund zehn Prozent an. Zudem hat er die 2020er-Ziele angehoben. Der Konzern hat zudem ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu drei Mrd. Euro angekündigt.
Vorbörslich sinkt der DAX auf 12.180 Punkte. Brent liegt bei 64,5 Dollar je Barrel. Die sinkenden US-Zinsen und der schwache Dollar stützen den Goldpreis, er notiert bei 1.325,50 Dollar je Unze. Um 13.30 Uhr werden die US-Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Um 15.30 Uhr folgen die Zahlen zu den US-Öllagervorräten.
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