MÄRKTE AM MORGEN | DAX: Anleihen- und Devisenmärkte treiben die Kurse weiter an
Dank EZB-Chef Mario Draghi blicken Anleger wieder optimistisch in die Zukunft, der DAX ist aus seiner Lethargie erwacht und dringt in neue Kursdimensionen vor. Die Nullzins-Ära wird zumindest in Europa noch lange nach dem Ende des verlängerten Anleihekaufprogramms anhalten. Dies ist zwar eine schlechte Nachricht für Sparer, führt aber auch dazu, dass die Aktienmärkte wegen der Alternativlosigkeit weiter gefragt bleiben.
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EZB und US-Berichtssaison zünden Jahresendrally
Dank EZB-Chef Mario Draghi blicken Anleger wieder optimistisch in die Zukunft, der DAX ist aus seiner Lethargie erwacht und dringt in neue Kursdimensionen vor. Die Nullzins-Ära wird zumindest in Europa noch lange nach dem Ende des verlängerten Anleihekaufprogramms anhalten. Dies ist zwar eine schlechte Nachricht für Sparer, führt aber auch dazu, dass die Aktienmärkte wegen der Alternativlosigkeit weiter gefragt bleiben. Zehnjährige deutsche Anleihen werfen rund 0,4 Prozent ab, während der DAX eine Dividendenrendite von 2,5 Prozent bietet. Der Stoxx 50 lockt sogar mit 3,8 Prozent.
Zinsen beeinflussen die Währungsmärkte
Wichtig sind aber auch die Reaktionen an den Anleihemärkten. Die Renditedifferenz zwischen zehnjährigen amerikanischen und deutschen Papieren weitete sich zuletzt deutlich auf 204 Basispunkte und damit den höchsten Stand seit April aus. Fallende Zinsen in Deutschland und anziehende in den USA führen zu einer stärkeren Dollar-Nachfrage und damit einer Dollar-Aufwertung gegenüber dem Euro. Auch dies sind gute Nachrichten für den mit zahlreichen Exportwerten gespickten DAX. Nach der Euro-Rally von bis zu 17 Prozent in den ersten neun Monaten scheint sich nun eine Trendwende abzuzeichnen.
Statistisch haben die Dollar-Bullen ebenfalls gute Karten: In den vergangenen zehn Jahren büßte das Währungspaar Euro/Dollar im November um durchschnittlich 1,8 Prozent ein, auch die Dezember-Bilanz ist negativ. Es wäre somit nicht überraschend, wenn wie so häufig in der jüngeren Vergangenheit zum Jahresende wieder Kurse von 1,03 bis 1,08 Dollar aufgerufen werden. Dies könnte den deutschen Blue Chips zusätzlichen Auftrieb verleihen, sofern die Wall Street nicht zu einer größeren Korrektur ansetzt.
Ruhiger Beginn
Zum Wochenauftakt halten Anleger aber zunächst ihr Pulver trocken, der DAX steht nahezu unverändert gut 13.200 Punkten. Wegen der feiertagsbedingt verkürzten Handelswoche präsentieren nur wenige Unternehmen ihre Bilanz. Auch die Zinsentscheidungen der japanischen Notenbank am Dienstag sowie der Fed am Mittwoch sorgen für Zurückhaltung. Technologie-Aktien könnten allerdings gefragt bleiben, am Freitag legte der Nasdaq 100-Index dank der starken Quartalszahlen von Amazon, Alphabet und Microsoft um 2,9 Prozent zu.
BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.
Vorbörslich geben die Bullen weiter Gas, womit der Index sich dem EMA50 bei gut 31.760 Punkten annähern könnte. Dort wurde der Dow Jones zuletzt Ende Mai/Anfang Juni ausgebremst.
Etwas darüber verläuft auch der EMA200 Stunde, womit die Luft für die Käufer kurzfristig etwas dünner wird. Ein Pullback in den Unterstützungsbereich um 1,0072 USD sollte heute nicht überraschen.