MÄRKTE AM MORGEN | DAX bleibt im Bann der Politik
In der vergangenen Woche drückten vor allem die kräftigen Verluste beim Indexschwergewicht Bayer den Markt um 1,7 Prozent nach unten. Eine stärkere Gegenbewegung in den kommenden Tagen ist aber wohl nur zu erwarten, wenn sich Lösungen im Handelsstreit abzeichnen. Im Tagesverlauf soll die Ausarbeitung des Deals zwischen US-Präsident Donald Trump und EZB-Präsident Jean-Claude Juncker durch Handelsberater in Washington konkretisiert werden. Auch der Konflikt mit China steht vor einer Weichenstellung: Angeblich soll bereits morgen eine chinesische Delegation zu Gesprächen in den USA eintreffen. Eine Einigung ist durchaus möglich, da Trump vor den anstehenden Zwischenwahlen im November Erfolge vorweisen muss. In Asien hielten sich Anleger dennoch zurück, der Nikkei verzeichnete zum Wochenauftakt leichte Kursverluste. Vor allem Chipwerte standen unter Druck.
Türkei-Krise geht in die nächste Runde
An den Devisenmärkten schauen Investoren vor allem auf die türkische Lira. Nach den massiven Verlusten in den vergangenen Wochen zeigt sich die Währung im frühen Geschäft stabil gegen den Dollar und den Euro. Die hohe Inflation und Verschuldung des Staates sorgen aber weiter für Unruhe. So haben am Freitag die Ratingagenturen Moody’s und S&P türkische Staatsanleihen herabgestuft.
Der Euro startet hingegen mit Kursen um 1,142 Dollar klar oberhalb des Vorwochen-Tiefs bei 1,13 Dollar in den Handel. Von der leichten Dollar-Schwäche profitiert vor allem Gold: Nach dem Rücksetzer auf 1160 Dollar in der vergangenen Woche kostet die Feinunze aktuell wieder 1185 Dollar.
DAX fester erwartet
Mit grünen Vorzeichen dürfte auch der DAX in den Tag starten, im vorbörslichen Geschäft wird der Index rund 0,3 Prozent höher bei 12.250 Punkten erwartet. Indexschwergewicht Allianz leidet unter dem Brückeneinsturz in Genua. Berichten zufolge hat der Konzern Schäden versichert und investierte rund 600 Mio. Euro in die Betreibergesellschaft Autostrade per l‘ Italia. Bei VW bleibt hingegen die Aufarbeitung des Diesel-Skandals das zentrale Thema. Angeblich muss der ehemalige Entwicklungschef der Marke VW, Heinz-Jakob Neußer, mit einer fristlosen Kündigung rechnen.
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