MÄRKTE AM MORGEN | DAX bleibt im Bann der Politik
Der gestrige Handelstag spiegelte gut die Stimmung auf dem Frankfurter Parkett wider. Zwischenzeitlich lag der DAX deutlich höher. Die Aussicht auf eine baldige Lösung bei den Brexit-Verhandlungen sorgte ebenso für Auftrieb wie die inzwischen günstigere Bewertung und der schwächere Euro, der die zahlreichen Export-Titel unterstützt. Allerdings kippte später erneut die Stimmung, nach den schwachen Wachstumsdaten aus Deutschland und Verlusten an den US-Börsen dominierten Sorgen vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft. Eng damit verknüpft bleibt der ungelöste Handelskonflikt zwischen China und den USA. Auch die Eskalation im Haushaltsstreit mit Italien dürfte internationale Investoren von Engagements in Europa abhalten.
Henkel verdient mehr
Zur heutigen Eröffnung versuchen die Käufer erneut die Richtung vorzugeben, der DAX wird vorbörslich rund 0,6 Prozent höher bei 11.480 Punkten erwartet. Rückenwind kommt aus Großbritannien: Nach langen Verhandlungen hat das Kabinett grünes Licht für den EU-Ausstiegsvertrag gegeben. Ein ungeordneter Brexit ist damit deutlich unwahrscheinlicher geworden.
Für positive Schlagzeilen sorgt vor Handelsbeginn auch Henkel. Im dritten Quartal verbesserte der Konzern die operative Gewinnmarge und steigerte den Umsatz. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigten die Düsseldorfer.
Linde profitierte in den vergangenen Monaten von einem konzernweiten Effizienzsteigerungs-Programm und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Für 2018 rechnet der Industriegasekonzern mit einem Umsatz und Ergebnis am oberen Ende der Bandbreite.
Mollstimmung in den USA
An der Wall Street verpufften im späten Geschäft die positiven Nachrichten aus London. Der Dow Jones dämmte seine Verluste ausgehend vom Tagestief etwas ein, zur Schlussglocke blieb aber ein Abschlag von 0,8 Prozent. Damit verbuchte das Aktienbarometer den vierten Handelstag in Folge rote Vorzeichen. Vor allem die anhaltenden Verluste bei den Technologiewerten sorgten für Unsicherheit. Aktien von Apple zählten mit Abschlägen von 2,8 Prozent erneut zu den schwächsten Papieren im Dow Jones. In Europa dürfte sich die Technologieschwäche fortsetzen, nachdem der Apple-Zulieferer AMS aus Österreich eine Umsatz-, Margen- und Gewinnwarnung meldete.
An den Rohstoffmärkten profitiert Gold von einer leichten Dollar-Schwäche und der Aussicht, dass die Fed die Zinsen nicht schneller anheben dürfte als bisher erwartet. Zuletzt waren die Inflationsdaten in den USA wie erwartet ausgefallen. Die Ölpreise zeigen nach kräftigen Verlusten eine Stabilisierung, Brent steht bei 66 Dollar.
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